Politik

GECKO-Aus fix – Minister Rauch wusste von nichts 

Seit 2021 stand das Expertenteam "GECKO" der Bundesregierung mit Rat und Tat zur Seite. Nun ist Schluss. Das Gesundheitsministerium wusste nichts.

Michael Rauhofer-Redl
Eine der letzten Sitzungen der GECKO-Kommission im Bundeskanzleramt (Archivfoto Dezember 2022). Sie wurde nun aufgelöst.
Eine der letzten Sitzungen der GECKO-Kommission im Bundeskanzleramt (Archivfoto Dezember 2022). Sie wurde nun aufgelöst.
BKA/Florian Schrötter / OTS

Die Nachricht kam für alle Beobachter überraschend. "In der heutigen GECKO-Sitzung haben die Mitglieder mehrheitlich die Auflösung von GECKO mit 31. März vorgeschlagen. Grund: Es ist keine KRISENkoordination mehr notwendig. Alle weiteren gesundheitspolitischen Erfordernisse werden ins Regelgesundheitswesen übergeführt. Das Bundeskanzleramt wird diesem Vorschlag der GECKO Mitglieder folgen", gab Kanzler-Sprecher Daniel Kosak am Montagnachmittag bekannt.

Doch nicht nur Beobachter traf die Nachricht wie aus heiterem Himmel. Grundsätzlich war geplant, dass GECKO bis Ende Juni tätig ist, nun ist schon in wenigen Tagen Schluss. Nach der Sitzung gaben sich die meisten Teilnehmer wortkarg. Auch Leiter Rudolf Striedinger blieb in seinen Äußerungen vage. Nur so viel: Das Aus für GECKO sei vom Gremium selbst ausgegangen. Das Ergebnis sei zudem nicht einstimmig, sondern mehrheitlich getroffen worden. 

Aus, vorbei - die GECKO-Kommission mit diesen Experten existiert nicht mehr:

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    GECKO: Diese Profis bilden den neuen Corona-Krisenstab: Generalmajor <strong>Rudolf Striedinger</strong>
    GECKO: Diese Profis bilden den neuen Corona-Krisenstab: Generalmajor Rudolf Striedinger
    HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

    Rücktritte geplant

    Möglicherweise wollte man auch einen Gesichtsverlust vermeiden. Denn ein bekanntes Trio stand wohl unmittelbar vor einem Rückzug aus GECKO. Wie "Puls 24" berichtet hatte, sollen der Top-Virologe Andreas Bergthaler, Simulationsforscher Niki Popper und Van der Bellen-Intimus Generalmajor Thomas Starlinger vor dem Absprung gestanden aus der Gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination gestanden sein. Als Grund wurde ein mutmaßlicher Protest gegen Äußerungen von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) genannt, wie der "Kurier" berichtete. Nehammer hatte den Corona-Kurs Österreich als "expertenhörig" bezeichnet.

    Überrascht war von dem Aus für GECKO auch das Gesundheitsministerium. Dieses wusste laut Angaben des ORF-Radios Ö1 zwar von den geplanten Rücktritten der Experten. In einer Aussendung wurden diese am Nachmittag sogar noch bedauert. Eingebunden in die Entscheidung sei man aber nicht gewesen. Zur Erinnerung: Formal unterstand GECKO dem Bundeskanzleramt. De facto wurde das Expertenteam im Jahr 2021 aber von ÖVP und Grünen ins Leben gerufen. Das vom grünen Politiker Johannes Rauch geführte Ressort wurde am Montag aber ebenso vor vollendete Tatsachen gestellt, wie die Öffentlichkeit. 

    Nächstes Experten-Team gegründet

    Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der den zuvor kolportierten Rücktritts-Reigen durch fragwürdige Äußerungen – so sagte er etwa, dass man in Österreich "expertenhörig" gewesen sei – mutmaßlich unfreiwillig selbst angestoßen haben soll, bedankte sich am Montag noch bei den Expertinnen und Experten für den ehrenamtlichen Einsatz.

    Mittlerweile beschäftigt das Bundeskanzleramt übrigens schon das nächste Expertenteam. Ausgesuchte Mitglieder der Akademie der Wissenschaften sollen den Dialog zur Aufarbeitung des Corona-Managements entwickeln. Der soll bekanntlich nach Ostern starten. 

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com