Wien

Ende der Gratis-Tests könnte uns den Job kosten

Mit dem Aus für gratis PCR-Tests bangen tausende Mitarbeiter bei "Lifebrain" um ihre Jobs. Mit zwei von ihnen hat "Heute" gesprochen. 

Claus Kramsl
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Durch das Aus für kostenlose PCR-Tests fürchten Mitarbeiter bei "Lifebrain" um ihre Jobs. Zwei von ihnen sind der vierfache Vater Mustafa Sejdic und Bereichsleiterin Antonia Seidl.
Durch das Aus für kostenlose PCR-Tests fürchten Mitarbeiter bei "Lifebrain" um ihre Jobs. Zwei von ihnen sind der vierfache Vater Mustafa Sejdic und Bereichsleiterin Antonia Seidl.
Lifebrain

Mit der Aufhebung zahlreicher Corona-Beschränkungen will die Regierung auch das gratis Testangebot einstellen. "Alles gurgelt" würde damit ab Ende März vom Bund nicht mehr finanziert werden und auch die Stadt Wien will nicht einspringen. "So, wie das jetzt gerade läuft, ist das alles Unfug“, kritisiert Michael Havel, CEO des für Wien zuständigen Labors "Lifebrain". Er hält das Aus der Gratis-Tests für "wissenschaftlich nicht begründbar." Harvel schätzt im schlimmsten Fall bis zu 1.600 Personen kündigen zu müssen. Für den Fall der Fälle solle es aber Sozialpläne geben, betont er. Viele müssen also um ihre Jobs bangen, mit zwei von ihnen hat "Heute" gesprochen.

Vater und Alleinverdiener: "Mein Platz ist hier" 

Im Dezember 2020 zog "Lifebrain" in fünf Pavillons auf der Baumgartner Höhe (Penzing). Vom ersten aufgebauten Regal bis zum heutigen Tag ist der vierfache Vater Mustafa Sejdic (36) dort als Lagerleiter beschäftigt. Als Alleinverdiener würde seine Familie mit dem Aus von "Alles gurgelt" alle Einkünfte verlieren. "Die Arbeit hier ist für mich etwas Besonderes, weil ich von Anfang an dabei war. Ich kenne das erste Regal, das eingebaut wurde, die allererste Anlieferung", so der Lagerleiter. 

Auch wenn seine Tage im Lager oft später enden als geplant, hat er Freude an seiner Arbeit: "Es darf kein Rädchen stillstehen, 24 Stunden bewegt sich alles. An einen neuen Job denke ich gar nicht, mein Platz ist genau hier", ist Mustafa überzeugt. 

"Weitere Mutation könnte uns ins Chaos stürzen"

Dass die Analyse der Speicherproben so reibungslos funktioniert, wie man es in Wien gewohnt ist, verdankt man unter anderem Antonia Seidl. Bei "Lifebrain" ist sie seit knapp einem Jahr Bereichsleiterin für Material- und Abfallmanagement: "Bei mir bekommt man fast alles, was das Analytiker-Herz begehrt. Vom Kugelschreiber bis zur Zentrifuge ist alles dabei, sogar Handcreme", beschreibt sie.

Für ihre Arbeit empfindet Antonia vor allem Stolz: "Dank unserer harten Arbeit ist es möglich, einen relativ normalen Alltag zu leben. Wir sind stolz, so einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Virus zu leisten", ist Antonia überzeugt. Das Ende der Gratis-Tests sieht sie mehr als kritisch – nicht nur aus beruflicher Sicht: "In anderen EU-Ländern gibt es solche Test-Möglichkeiten nicht. Man wartet ab und beobachtet die Entwicklung. Ich persönlich finde das ziemlich leichtsinnig. Jede weitere Mutation hat das Potenzial, uns ins Chaos zu stürzen", warnt sie. Einen anderen Arbeitsplatz will sich Antonia gar nicht vorstellen: "Die werden mich so schnell nicht los!"

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