Er braucht 350 Millionen Euro

Endspiel für Benko – kommt es jetzt zum Bankrott?

Showdown in Wien: Damit zwei wichtige Firmen die nächsten Monate überstehen, braucht es 350 Millionen Euro. Doch glauben die Investoren noch an Benko?

David Winter
Endspiel für Benko – kommt es jetzt zum Bankrott?
Woche der Entscheidung: Am Montag sollen in Wien 350 Millionen Euro für zwei Benko-Gesellschaften zusammenkommen.
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Entscheidungswoche im Millionen-Endspiel für Rene Benko. Vor dem Handelsgericht in Wien geht es am Montag um alles. Denn: Es treffen sich die Gläubiger von "Signa Prime" und "Signa Development" – die wahrscheinlich wichtigsten Benko-Gesellschaften. Die beiden wichtigsten Benko-Firmen sind pleite, beide brauchen 350 Millionen Euro. Und das nur um die nächsten Monate zu überstehen.

Droht der Bankrott?

Im ö1-Morgenjournal warnt Ökonom Leonard Dobusch. Falls die Investoren die erforderlichen 350 Millionen nicht nachschießen sollten, sehe es für die Benko-Firmen düster aus. "Wenn die Eigenverwaltung aufgehoben wird, dann kommt es wirklich zum Bankrott", erklärt der Wirtschaftswissenschafter. Dass die Anteilseigner ihr Geld dann noch wiedersehen, sei unwahrscheinlich. Vielmehr würden in einem solchen Fall die Immobilien abverkauft. Dann könnte das Horror-Szenario eintreten: Luxus-Immobilien wie das Goldene Quartier, das Park Hyatt Wien oder Kaufhaus Tyrol in Innsbruck würden verscherbelt. "Die Signa-Anteilseigner bekommen als Allerletzte etwas vom Kuchen und wahrscheinlich wird da nicht mehr viel überbleiben, lautet die Prognose des Hochschullehrers aus Innsbruck.

Die Party-Fotos von René Benko:

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    Hausherr René Benko beim  Eröffnungsevent des Gastro-Hotspots "The Bank Brasserie & Bar" in seinem Park Hyatt Hotel in Wien.
    Hausherr René Benko beim Eröffnungsevent des Gastro-Hotspots "The Bank Brasserie & Bar" in seinem Park Hyatt Hotel in Wien.
    Starpix / picturedesk.com

    Dieses Szenario wollen die Signa-Gläubiger wohl verhindern. Bisher hat aber nur Signa-Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner weiteres Geld zugesagt – zumindest öffentlich. Ob es hinter den Kulissen weitere Zusagen gibt, ist unbekannt. Beim Showdown am Montagnachmittag dürfte aber einiges bekannt werden. Der Deal ist zwar risikoreich, im Erfolgsfall winkt aber viel Geld. Den Bestandsinvestoren winkt für ihre Einlagen ein Risikoaufschlag.

    So hoch sind die Schulden der Benko-Firmen:

    Glauben die Investoren noch an Benko?

    Insolvenzexpertin Cornelia Wesenauer vom Alpenländischen Kreditorenverband sieht den Montag nicht als Stichtag für die wichtigen Signa-Gesellschaften "Prime" und "Development" – sondern vielmehr als eine Art Standortbestimmung. "Wenn die 350 Millionen Euro am Montag noch nicht da liegen, müssen wir noch nicht schließen," sagt Wesenauer. Voraussetzung sei allerdings, dass die dreistellige Millionensumme nicht schon irgendwo fällig sei. Dennoch sei der Showdown am Wiener Handelsgericht wichtig – insbesondere für die "Signa Holding", den Mutterkonzern der über 1.000 Benko-Firmen. "Da ist der Zeitdruck schon sehr groß," betont die AKV-Expertin. 

    Letztlich hängt alles davon ab, ob die insolventen Signa-Gesellschaften in zwei Jahren 30 Prozent der Schulden zurückzahlen können – insgesamt mehrere Milliarden Euro. Insolvenzexpertin Wesenauer spitzt es zu: "Es ist die Frage, ob die Investoren noch an die Signa glauben." Davon sei auch abhängig, ob es sich für sie um ein sinnvolles Rettungsinvestment handele oder nur noch mehr Geld nachgeworfen werde.

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