Panik auf TikTok

Endzeitstimmung: Amerikaner wegen Trump in Panik

Social-Media-Nutzer in den USA besprechen die aktuellen Geschehnisse in ihrem Land – Angst vor Faschismus macht sich breit. Was steckt dahinter?
Newsdesk Heute
02.02.2025, 07:00

Seit Donald Trumps Wiederwahl krempelt dieser die Politik in den USA nun maßgeblich um. Seine Anordnungen scheinen jetzt viele Amerikaner zu beunruhigen – teilweise sogar diejenigen, die ihn gewählt haben, wie der panischen Stimmung auf Social-Media zu entnehmen ist.

Vor allem die unerbittliche Vorgehensweise bei den Massendeportationen durch die Einwanderungsbehörde ICE stoßt vielen Demokraten sauer auf. Zu einigen unstimmig erscheinenden Ereignissen, wie die unerwartete Kündigung eines vom Präsidenten ungeliebten CNN-Journalisten und das Fehlen der Verfassung auf der Website nach Trumps Amtsantritt, gibt es viele Verschwörungstheorien.

Spanisch gesprochen – US-Bürger mutmaßlich festgenommen

Die Kritik an der Einwanderungsbehörde ist vor allem auf Social-Media laut, denn Videos über angeblich zu unrecht festgenommene US-Bürger gehen dort viral. Berichten zufolge wurde eine aus Puerto Rico (US-Territorium) stammende Familie in Milwaukee mutmaßlich festgenommen und befragt, da ICE-Agenten gehört haben sollen, wie sie sich miteinander auf Spanisch unterhalten haben.

Trumps Massendeportationen von illegalen Einwanderern sind in vollem Gange. Dafür dürfen die Bundesagenten der Einwanderungsbehörde laut Medienberichten nun auch Durchsuchungen und Kontrollen an "sensitiven Orten", wie Schulen und Kirchen durchführen. Viele Eltern lateinamerikanischer Herkunft sollen dadurch dermaßen in Panik versetzt sein, dass sie deshalb ihre Kinder aktuell nicht zur Schule gehen lassen.

Website down – Verfassung außer Kraft gesetzt?

Nachdem einen Tag nach Trumps Amtseinführung am 21. Jänner plötzlich die Verfassung nicht mehr auf der offiziellen Website der US-Regierung aufrufbar war, brach auf Social-Media Panik aus. Nutzer fragten sich, ob dies das Ende der Demokratie in den USA sei und rieten einander in der Kommentarspalte, sich eine schriftliche Version zu kaufen und immer bei sich zu tragen, für den Fall, dass der Verkauf der Verfassung verboten wird, oder falls willkürliche Änderungen des Dokuments vorgenommen und verschleiert werden.

Sprecher des Weißen Hauses stellten inzwischen klar, dass die fehlende Verfassung auf technische Umstrukturierungen der Website zurückzuführen und dementsprechend unbeabsichtigt und vorübergehend waren.

"Verschwörung": CNN-Journalist wirft das Handtuch

Auch das Timing der Kündigung des CNN-Journalisten Jim Acosta wirft auf Social-Media einige Fragen auf. Vor allem seine letzte Moderation bereitete den TikTok-Nutzern Sorgen. Das Highlight seiner Karriere sei gewesen, als Sohn eines kubanischen Flüchtlings, den ehemaligen Präsidenten Raúl Castro zu den politischen Gefangenen auf Kuba zu befragen.

Dieser Moment bekräftigte für ihn, dass es nie eine gute Zeit sei, sich einem Tyrannen zu beugen und riet seinen Zusehern: "Geben Sie nicht der Angst nach. Halten Sie an der Wahrheit und an der Hoffnung fest." Einige sind der Meinung "zwischen den Zeilen" herauslesen zu können, dass die linkslehnenden Medien in den USA künftig zensiert werden und verstehen Acostas Monolog als "Warnung".

Als Acosta während Trumps erster Amtszeit aus dem Weißen Haus berichterstattete, unterstellte er dem Journalisten "Fake News" zu berichten und bezeichnete ihn als "Volksfeind".

Normalisierung des "Hitlergruß" scheitert

Dass seit Trumps politischer Rückkehr ein anderer Wind weht, ist mittlerweile deutlich angekommen. Doch auch er und seine Anhänger können sich nicht alles erlauben. Der Tech-Milliardär Elon Musk ist mit seinem mutmaßlichen Hitlergruß zwar davongekommen, seinen Nachahmern ergeht es allerdings anders. Scheinbar kann es die US-Gesellschaft noch nicht mit sich vereinbaren, den "Hitlergruß" zu normalisieren, wie sich nach einigen Versuchen von weniger berühmten Personen als Elon Musk herausstellte.

Calvin Robinson, ein Priester aus Michigan zeigte bei einem Anti-Abtreibungsseminar die selbe Geste wie Musk. Daraufhin entzog ihm die anglikanisch-katholische Kirche seine Zulassung, wie ein offizielles Statement belegt. Auch die Lokalpolitikerin Laura Smith aus dem Bundesstaat Pennsylvania musste Berichten zufolge zurücktreten, da sie auf TikTok den Musk machte und ihr Video viral ging. In Österreich ist ein Hitlergruß nach dem Verbotsgesetz strafbar.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 05.02.2025, 11:17, 02.02.2025, 07:00
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