Niederösterreich

Energie-Irrsinn! Gewinn von Konzern soll an Ärmstegehen

Der Strompreis macht mittlerweile vielen Menschen Angst. Die Neos wollen jetzt die Konzerne in die Pflicht nehmen.

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Der Strompreis ist für viele Menschen kaum mehr leistbar.
Der Strompreis ist für viele Menschen kaum mehr leistbar.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Niederösterreich ist das Land der Wasserkraft. Doch obwohl Wasserkraft unabhängig und krisensicher produziert werden kann, weil Wasser ja ganzjährig und ausreichend vorhanden ist, zahlen Stromkunden derzeit dennoch horrend hohe Preise.

Preis orientiert sich am Gas

Grund dafür ist der sogenannte Merit Order Effekt der europäischen Strompreisbörse. Dieser sorgt laut NEOS-Vizelandessprecher Helmut Hofer-Gruber vereinfacht gesagt dafür, dass sich der Strompreis derzeit an der teuersten Energieform – dem Gas – orientiert.

Im Landtag wolle Hofer-Gruber deshalb nach Lösungen aus der Misere suchen und über verschiedene Möglichkeiten diskutieren. In einem Antrag, den er in der letzten Sitzung vor der Sommerpause einbringen werde, fordert Hofer-Gruber einen Beitrag der Energiebranche.

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    Helmut Hofer-Gruber von den Neos
    Helmut Hofer-Gruber von den Neos
    Neos

    EVN soll Überschüsse ausschütten

    Konkret sollen Energieversorger im Mehrheitsbesitz der öffentlichen Hand – die EVN steht zu rund 80 Prozent im Besitz vom Land Niederösterreich und der Stadt Wien – Überschüsse ausschütten. „Jetzt geht es darum, einen Teil der Gewinne, die derzeit auf Kosten der Bevölkerung eingenommen werden, über eine Sonderdividende wieder zurückzugeben. Damit sollen treffsicher jene unterstützt werden, die unter den extrem gestiegenen Strompreisen leiden.“

    Laut dem NEOS-Abgeordneten müsse das im Einvernehmen mit der EVN und im Sinne einer verantwortungsvollen Eigentümerschaft passieren. Ganz wesentlich sei aber auch das Bewusstsein, dass die Energiewende notwendiger sei denn je. „Deshalb müssen Überschüsse auch in den Ausbau der erneuerbaren Energieformen fließen, um von Stromimporten unabhängiger zu werden. Das bedeutet auch, dass wir bei Klimaschutzmaßnahmen keinesfalls den Retourgang einlegen dürfen", so Hofer-Gruber.