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Energydrink mit Alkohol wirkt auf Gehirn wie Kokain

Alkohol mit Energy-Drinks zu mischen, halten viele Partytiger für eine gute Idee. US-Forscher hingegen warnen nun davor.

Heute Redaktion
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Bild: Flickr

Sowohl Hochprozentiges als auch Energy-Drinks sollten mit Bedacht getrunken werden. Denn beide Substanzen können üble Nebenwirkungen haben. Während Alkohol für Kater und Kopfschmerzen und im schlimmsten Fall für Vergiftungen sorgt, schwächen die trinkbaren Aufputschmittel das Herz. Und zwar bereits während des Trinkens.
Noch schlimmer sieht es aber aus, wenn beide Getränkearten miteinander gemixt werden. Vor Getränken wie zum Beispiel "Fliegender Hirsch" (Jägermeister mit Red Bull) warnen Forscher der Purdue University im US-Bundesstaat Indiana.

Das Team um Richard van Rijn hatte in der im Fachjournal . Die Wirkung trete nicht auf, wenn man nur eines von beidem konsumiere.

Die Menge macht das Gift

Weiter erkannten die Forscher, dass die Labor-Mäuse mit jeder Dosis hochprozentigen Koffeins immer lebhafter wurden. Und zwar in dem Maß, das zu erwarten wäre, wenn die Nager Kokain konsumiert hätten.

Dieser Eindruck bestätigte sich auf anderer Ebene: So stellten van Rijn und seine Kollegen bei den Tieren ein erhöhtes Vorkommen des Proteins ΔFosB fest. Dies deutet auf eine dauerhafte Veränderung im Gehirn hin, wie sie auch bei Koksern auftritt. "Das ist einer der Gründe, warum es Drogenkonsumenten so schwer fällt, die Sucht aufzugeben", so der Forscher.

Erhöhtes Suchtpotenzial

Dass der Konsum von Mix-Getränken à la "Fliegender Hirsch" langfristig Spuren hinterlässt, bewies auch eine deutlich später durchgeführte Untersuchung der Mäuse: Die Tiere nahmen im Erwachsenenalter Kokain und koffeinhaltigen Alkohol schwächer wahr als jene Nager, die in jungen Jahren keine Alkohol-Energy-Drink-Kombinationen getrunken hatten.

Was im ersten Moment positiv klingt, ist aus Sicht der Forscher bedenklich, denn es führt laut einem weiteren Experiment dazu, dass sie einfach mehr konsumieren, um sich zuzudröhnen. "Ihre Hirne sind durch den frühen Konsum derart verändert worden, dass sie später anfälliger für Suchtmittel sind" so das Fazit der Forscher.

Der Mix aus Jägermeister und Energy-Drinks hat eine 18-Jährige in England fast das Leben gekostet. Zwar vertrug die Britin die große Menge an Alkohol offenbar ohne Probleme, doch die hohe Koffein-Konzentration brachte ihren Körper Stunden später völlig außer Kontrolle: Sie erlitt nicht nur drei Herzattacken, sondern ihr Herz hörte vorübergehend sogar auf zu schlagen. Insgesamt drei Wochen lag sie im künstlichen Koma.

Laut ihren Ärzten hat der Alkohol zunächst ihre Herzfrequenz heruntergeschraubt. Als sich der Alkohol in ihrem Körper jedoch allmählich abbaute, hat das Koffein erst vollständig seine Wirkung entfalten können und so das Herz der jungen Frau zum Rasen gebracht.