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Fabian Günzel eröffnet sein eigenes Lokal

Nach einer kleinen Auszeit meldet sich der "Bad Boy" aus der Küche wieder mit einem neuen Restaurant und einem neuen Konzept zurück.

Heute Redaktion
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Fabian Günzel auf der Baustelle seines ersten eigenen Lokals, das [ænd].
Fabian Günzel auf der Baustelle seines ersten eigenen Lokals, das [ænd].
Bild: Gehard Wasserbauer

Vor einem halben Jahr schmiss Fabian Günzel alles hin, jetzt ist das Enfant terrible aus der Küche wieder zurück - mit seinem eigenen Lokal! Derzeit sind die Räumlichkeiten einer ehemaligen Pizzeria in der Mollardgasse 76, im 6. Bezirk, zwar noch eine Baustelle, wenn aber alles so reibungslos weitergeht, will der 32-Jährige das [ænd] schon im Februar 2018 aufsperren.

Hier will sich der Spitzenkoch dann von alten Zwängen befreien und seinen ganz eigenen Weg gehen. "Nach unzähligen Angeboten als Küchenchef hatte ich die Schnauze voll von der Engstirnigkeit und der Attitüde das Qualität nicht wichtig ist", so der Spitzenkoch, der zuletzt im "Das Loft" zwei Hauben erkochte. "Ich will was riskieren. Ich will mutig sein. Ich will mich klassischer Konventionen entledigen. Ich will das Wirrwarr hinter mir lassen, das die Spitzengastronomie oft so schwierig macht."

"Wien ist leiwand"

Ein großer Schritt für den gebürtigen Deutschen, der in Wien seine neue Heimat, Familie und Wirkungsstätte gefunden hat. "Wien und ich, das ist eine innige Liebe, sowohl zu meiner Freundin Rafaela, als auch zu den Menschen. Außerdem sehe ich in Wien das neue London. Der Wiener ist so ehrlich und loyal, das es fast kitschig ist. Wien ist leiwand und kann überall mithalten."

Ob er selbst mithalten kann, wird sich aber erst noch zeigen: "Natürlich geht mir immer noch der Reis, ob das auf geht was ich mache. Aber ich habe dank meiner Freundin eine ganz tolle Wiener Familie hinter mir, die mich ermutigt hat und ohne die das nie möglich wäre. Dafür bin ich sehr dankbar und demütig."

Genuss und Freude

Geboten werden soll dem Gast keine Show, obwohl die Küche von jedem Tisch aus einsehbar sein wird, sondern Essen, wie er es für zeitgemäß halte. Ein Restaurant frei nach seinen Vorstellungen, offen, ohne Konventionen und Tamtam: "Der Gast und die Speisen stehen im Mittelpunkt. Ich will niemanden belehren oder bevormunden. Der Gast soll Spaß haben", erklärt der Neo-Gastronom, der sich selbst in der "Unterhaltungsbranche und nicht im Lehramt" sieht. Dementsprechend wird man im [ænd] vergebens nach den weißen Handschuhen beim Servicepersonal suchen. "Bei mir soll niemand Angst haben etwas falsch zu machen."

Die Gerichte mit Fokus auf den Geschmack sollen ohne "Make-up" auskommen und für absolut jeden verständlich sein, "außer Veganer und Möchtegern-Blogger vielleicht." Dennoch wird auch die minimalistische Küche, aus der Grünzel selbst Spritzflaschen und Pinzetten verbannt hat, ihren Preis haben: "Gute Produkte kosten gutes Geld und meinem Team Löhne zahlen, mit denen sie nicht trocken Brot fressen müssen."

Verbinden, was zusammengehört

Übrigens wurde der Restaurant-Name [ænd] passend zum Konzept gewählt: "Auf Latein heißt ænd Veränderung, zudem steht die Kombination æ für Verbindung und Zusammenfügen. Gäste, Köche und Service sollen aus einem Guss sein."

[ænd]

Mollardgasse 76

1060 Wien

aend.at