Life

Epilepsie-Pille: Tausende Babys haben Missbildung

In Frankreich sind bis zu 4.100 Kinder mit schweren Missbildungen auf die Welt gekommen. Schuld ist ein Epilepsie-Medikament.

Heute Redaktion
Teilen
Symbolbild
Symbolbild
Bild: iStock

Die französische Arzneimittelaufsicht ANSM hat bekanntgegeben, dass ihren Schätzungen zufolge bis zu 4.100 Kinder mit schweren Missbildungen auf die Welt gekommen sind, weil die Mutter in der Schwangerschaft "Depakine" eingenommen hat.

"Depakine" enthält den Wirkstoff Valproat und wird seit 1967 verkauft. Valproat wirkt bei Epilepsie und bipolaren Störungen. Dem Hersteller, Sanofi, wird nun vorgeworfen, nicht ausreichend über die Risiken informiert zu haben.

Missbildungen schon lange bekannt

Schon seit Anfang der 1980er Jahre ist bekannt, dass Valproat das Risiko, ein Kind mit schweren Missbildungen zu bekommen, dramatisch erhöht. Betroffene Familien haben nun geklagt.

Seit 2015 wird das Medikament schwangeren Frauen und generell Frauen im gebärfähigen Alter nur noch als allerletzte Maßnahme verschrieben. (csc)