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Victoria's Secret hat ein großes Epstein-Problem

100 Models unterschreiben gegen Ausbeutung der Victoria's Secret Angels.

Heute Redaktion
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Der Modekonzern kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen. Erst wird die bombastische Fashion Show abgesagt, jetzt kommen im Zuge der Epstein-Affäre rund um den New Yorker Finanzberater ganz andere Details ans Tageslicht. Dabei geht es um die Rekrutierung von Models und eine mysteriöse Geschäftsbeziehung zwischen dem Eigentümer von Victoria's Secret, Les Wexner.

Jeffrey Epstein, der derzeit in New York in U-Haft sitzt (er wird angeklagt, 66 Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben), ist bereits in Florida für sexuellen Missbrauch und Zwangsprostitution von Minderjährigen verurteilt worden.

Allerdings fiel die Bestrafung im Sunshine-State für ihn außergewöhnlich milde aus (13 Monate Haft, er musste nur in der Nacht in seine Zelle, durfte mit seinem Privatjet reisen). Dieser Skandal sorgte bereits im Juli für den Rücktritt des Arbeitsministers Alex Acosta. Doch damit nicht genug.

Epstein soll für sich und andere Minderjährige für Sex-Parties rekrutiert haben, die auf seiner privaten Insel stattfanden.

Die Namen, die damit in Verbindung gebracht werden, könnten elitärer nicht sein: Unter anderem sind Prince Andrew, Sohn von Queen Elizabeth, und Ex US-Präsident Bill Clinton unter den genannten. (Beide streiten jede Verbindung zu Epsteins Taten ab.) Für Donald Trump richtete Epstein eine Party mit jungen Frauen aus.

Victoria's Secret Eigentümer Les Wexner stellte Epstein die New Yorker Villa

Unter den "Förderern" des Milliardärs war an vorderster Front auch der Eigentümer von Victoria's Secret, Les Wexner. Er überließ Epstein sogar ein New Yorker Townhouse im Wert von 77 Millionen US-Dollar (ca. 69 Millionen Euro) und ein Luxus-Anwesen in Ohio, wie "MSNBC" berichtete. Epstein arbeitete als "Berater" für ihn, regelte Finanzen, designte seine Mega-Yacht, unterschrieb sogar seine Steuererklärungen.

Mittlerweile bezichtigt Wexner Epstein, laut "New York Times", des Betrugs und deutet darauf hin, die Geschäftsbeziehungen bereits vor 12 Jahren beendet zu haben. Das New Yorker Townhouse schenkte Wexner Epstein allerdings noch im Jahr 2011.

Warum Epstein diese großzügigen Zuwendungen Wexners bekam, ist noch Gegenstand der Ermittlungen der New Yorker Staatsanwaltschaft.

Epstein als "Model-Scout" für Victoria's Secret



Die Nähe zu Victoria's Secret soll Jeffrey Epstein auch genutzt haben, um Frauen mit der Aussicht auf Model-Jobs in Hotelzimmer zu locken und sie dort zu missbrauchen.

Model Maria Farmer berichtete von einem sexuellen Übergriff Epsteins, der sie auf das Luxusanwesen Wexners nach Ohio 1996 einlud, um sie für einen Modeljob zu interviewen. Sie zeigte den Vorfall damals an, doch es kam zu keiner Verurteilung.

100 Supermodels unterschreiben gegen Victoria's Secret



Im Licht der vielen Enthüllungen, die derzeit auf den Dessous-Konzern einprasseln, unterschrieben hundert Models einen offenen Brief. Sie fordern den Schutz von Frauen, die für Victoria's Secret arbeiten.

"Diese Geschichten drehen einem den Magen um. Viele von uns haben diese Arten von Missbrauch selbst erlebt, die zu oft in der Modeindustrie toleriert werden."

Den Brief unterschrieben Supermodels wie Christy Turlington und Schauspielerin Milla Jovovich.

(mia)