Bestimmte Borstenwürmer im Mittelmeer haben extrem große Augen. Hätte der Mensch im Verhältnis derart große Augen, müsste er zusätzliche hundert Kilo an mühlsteingroßen Augen mit sich schleppen.
Ein schwedisch-dänisches Forschungsteam hat nun im Fachjournal "Current Biologie" eine Studie zu den Tieren vorgestellt. Mit seinen roten Riesenaugen könne das primitive Wesen so gut sehen, wie viele Säugetiere. Ein derart hoch entwickeltes Sehvermögen sei bisher nur von Wirbeltieren, Gliederfüßern wie Insekten und Kopffüßern wie Kraken bekannt.
„Sein Sehvermögen ist dem von Mäusen und Ratten ebenbürtig, obwohl er ein recht einfacher Organismus mit einem winzigen Gehirn ist“Andreas GarmUniversität Kopenhagen
Die Augen der Borstenwürmer wiegen den Analysen zufolge etwa 20-mal so viel wie der Rest des Kopfes. Doch warum leistet sich der durchsichtige Meeresbewohner so fehlplatziert wirkende Glubscher? Den Forschern zufolge sehen die untersuchten Tiere im ultravioletten Bereich (UV) der für das menschliche Auge unsichtbar ist.
Von Biolumineszenz spricht man, wenn Organismen leuchten, also aus eigener Kraft Licht erzeugen. Diese findet man meist in der Tiefsee - an Land gibt es sehr wenige, wie beispielsweise das Glühwürmchen!
„Wir haben die Theorie, dass die Würmer selbst biolumineszent sind und über Licht miteinander kommunizieren.“Andreas Garm
Womöglich erkennen die Tiere so biolumineszente Signale im nächtlichen Meer. Durch die Verwendung von UV-Licht bleiben die Tiere dabei für potenzielle Räuber unsichtbar.