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Er starb den wohl brutalsten Tod überhaupt

Im Mittelalter waren Foltermethoden alltäglich. Doch keine war wohl so grausam wie das sogenannte "Rädern".

Heute Redaktion
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Die Daumenschraube, die Pfählung oder der Käfig – allesamt Foltermethoden, welche die meisten von uns aus den Schulbüchern kennen. Dabei handelt es sich um brutale Massakrierungen, das steht außer Frage. Jedoch zeigt ein aktueller Fund eines Skeletts in Mailand: In Europa ging es richtig grausig zu.

Opfer der wohl brutalsten Foltermethode

Archäologen der Universität Mailand fanden die Gebeine eines 17- bis 20-Jährigen, der wohl während des 13. Jahrhunderts lebte. Oder eher starb. Und zwar auf die wohl grausamste Art und Weise. Das zeigen nämlich die Verletzungen an seinen Knochen.

Erste Untersuchungen ergaben, dass er wohl Wunden an Armen und Beinen hatte, die nicht ohne waren. Alles deutet daraufhin, dass er am "Rad" seine letzten Atemzüge getätigt hat. Bei dem Folterinstrument handelt es sich wohl um das grausigste, welches je erschaffen wurde. Kennst du nicht? Kein Problem, wir stellen es dir vor.

Was ist das "Rad"?

Das Rad wurde in Europa bis ins Jahr 1500 benutzt. Je nach Ort und Zeit variierten die Anwendungsarten. Meistens wurde aber eine Person am Boden fixiert. Der Folternde nahm dann das Rad – meistens aus Holz und oft mit Spitzen versehen – und warf diese mit voller Wucht auf den Körper des Verurteilten. Im Vorfeld wurde bestimmt, wie oft auf die Person eingeschmettert wird. Doch dabei blieb es meistens nicht, wie auch das Skelett in Mailand beweist.

Offenbar wurde bei der Tortur das Rad gezielt auf die Gliedmaßen geschmissen. Man wollte Arme und Beine komplett zerbersten und auch möglichst ausrenken. Und zwar aus einem einfachen, wie auch brutalen Grund: Der Körper des Gepeinigten wurde im Anschluss an das Rad befestigt. Dabei wickelte man die Gliedmaßen um den Rahmen, damit die Person nicht abfällt. Um auf Nummer sicher zu gehen hat man aber natürlich auch ein Seil benutzt.

Weltweite Sensation

Danach ging es erst richtig los: Mit Zangen, Messern, stumpfen Objekten oder Feuer wurde der Verurteilte bearbeitet. War man mit der Prozedur fertig, wurde das Rad auf einen Pfahl aufgehängt. Die halbtoten Personen hingen dann teilweise einige Wochen herum bis sie entweder verstarben, oder runtergeholt wurden, damit sie exekutiert werden. Die Strafe war vor allem jenen Personen vorbehalten, die als Verbreiter einer Plage galten.

Das besondere an dem Fund in Italien: Bislang fand man kein einziges bestätigtes Opfer des Rades. Die arme Seele aus Mailand könnte weltweit das erste Skelett sein, das garantiert mit dem Folterinstrument in Berührung kam. Wahrscheinlich ein schwacher Trost.