Politik

Erdogan: "Ich verfluche den österreichischen Staat"

Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan kocht vor Wut, weil in Wien Israel-Fahnen gehisst wurden. Zuvor war der Türkei Eskalation vorgeworfen worden.

Rene Findenig
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eskaliert mit Worten weiter.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eskaliert mit Worten weiter.
ADEM ALTAN / AFP / picturedesk.com

"Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat", wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag zitiert. Der Grund sei die Solidarität der österreichischen Bundesregierung mit Israel und das Hissen von Israel-Fahnen in Wien. Zuvor hatte Innenminister Karl Nehammer der Türkei vorgeworfen, sich in Konflikte einzumischen und Öl ins Feuer zu gießen.

"Es gibt keinen Grund in Österreich ausländische Konflikte auszutragen", erklärte der ÖVP-Politiker auch in Hinsicht darauf, dass die Türkei bereits Mitte 2020 Einfluss auf die heftigen Krawalle in Wien-Favoriten genommen habe. Nehammer kündigte dann ein System an, dass alle Facetten des polizeilichen Einsatzes umfasse, um die Sicherheit in Favoriten wieder herzustellen. Es gehe aber nicht nur um Favoriten, sondern um alle Städte in Österreich.

Im vergangenen Jahr wurden mehrere Schwerpunktaktionen gesetzt. Dabei wurden mehr als 100 Personen festgenommen, es gab zudem 164 Anzeigen. Angesichts der Lage in Israel gehe es darum, dass "Jüdinnen und Juden sicher leben können", betonte der Innenminister. Das Bundeskriminalamt hat die Örtlichkeiten in Favoriten und die Tätergruppierungen genauer analysiert und die operativen Maßnahmen darauf gesetzt, hieß es am Montag.