Erdogan stellt klar: "Wir sind bedrohtes Land"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich mit der EU-Spitze in Brüssel zur Flüchtlingskrise beraten. Er machte deutlich, dass die Türkei das eigentlich bedrohte Land sei. Er fordert eine Schutzzone in Syrien und Verständnis im Kampf gegen die PKK.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich mit der EU-Spitze in Brüssel zur beraten. Er machte deutlich, dass die Türkei das eigentlich bedrohte Land sei. Er fordert eine Schutzzone in Syrien und Verständnis im Kampf gegen die PKK.

Die Türkei nehme seit vier Jahren Flüchtlinge des syrischen Bürgerkrieges gastfreundlich auf, stellte Erdogan klar. "Wir sind hier das bedrohte Land", sagte Erdogan in Bezug auf die Flüchtlingsströme. Er kritisierte im Gegenzug Europa, das Schwierigkeiten habe, eine gemeinsame Position in der Krise zu finden.

Erdogan scheint nicht abgeneigt, mit Europa in der Flüchtlingskrise zusammenzuarbeiten. Der türkische Präsident stellt jedoch eine Reihe von Forderungen. Er sprach sich in Brüssel für eine Schutzzone in Syrien und eine Flugverbotszone im türkisch-syrischen Grenzgebiet aus.

"Wir sind uns einig im Kampf gegen den IS", sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk beim gemeinsamen Auftritt mit Erdogan. Völlig uneins sei man jedoch, wenn es um den Umgang mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK geht.

Erdogan ist Einstellung zur PKK Dorn im Auge

Es sei "traurig zu sehen", dass einige Länder die PKK nicht als Terrororganisation einstufe, sagte Erdogan. Der Kampf der Kurden, die Erdogan mit IS-Kämpfern gleichsetzte, gegen den IS dürfe keinen "Mantel der Legitimität" verleihen. Erdogan erwartet sich in diesem Punkt mehr Verständnis von der EU.
Die EU möchte die Türkei bei der Lösung der Flüchtlingskrise finanziell unterstützen. Hilfsgelder in der Höhe von einer Milliarde Euro sollen folgen. Die EU will die Türkei bei der Grenzsicherung unterstützen, Erleichterungen bei Visa-Vergaben an Türken stehen im Raum. Die Türkei soll die Grenze besser kontrollieren und neue Lager errichten.