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Ab heute lebt die gesamte Menschheit "auf Kredit"

Heute Redaktion
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Volle fünf Monate dauert das Jahr 2019 noch – mit dem heutigen Erdüberlastungstag hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen für heuer aufgebraucht.

Der sogenannte Erdüberlastungstag wird von der Organisation Global Footprint Network errechnet und markiert – ähnlich dem Steuerfreiheitstag – jener Zeitpunkt, an dem die Menschheit genauso viele Rohstoffe aufgebraucht hat, wie unser Planet in einem Jahr erneuern kann.

Nach der aktuellen Rechnung verbrauchen wir pro Jahr 1,75 Erden. Das ist aber nur durch Ausbeutung der natürlichen Rohstoffe möglich. Wir verbrauchen aktuell jene Ressourcen, die für unsere Kinder und Kindeskinder notwendig wären. Die Folgen dieses globalen Raubbaus sind jetzt in Form von Entwaldung ganzer Landstriche, Bodenerosion, Artensterben und des Anstiegs an CO2 in der Atmosphäre sichtbar.

Österreich bereits seit April "überlastet"

Das Datum des Erdüberlastungstags rückt immer weiter nach vorn. Auch heuer ist er wieder um drei Tage früher als im vergangenen Jahr. Und sogar zwei Monate früher als zur Jahrtausendwende vor knapp 20 Jahren.

Bei dem Datum handelt sich um einen globalen Durchschnitt. Zwischen den einzelnen Ländern gibt es große Unterschiede. Während beispielsweise Indonesien erst Mitte Dezember seine Ressourcen aufgebraucht hat, waren wir Österreicher viel verschwenderischer. Hierzulande war der errechnete Überlastungstag bereits am 9. April.

Kein Beispiel sollte man sich an US-Bürgern nehmen. Würden wir alle genau wie diese leben, bräuchten wir sogar ganze fünf Planeten, um unsere Bedürfnisse zu stillen.

"Eure Politik raubt unsere Zukunft"

"Wie in einer griechischen Tragödie steuern wir in einem irreversiblen und nichtlinearen Prozess auf den Abgrund zu", hatte auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen den Klimawandel bei seiner Rede im Rahmen der Salzburger Festspiele kommentiert: "[Die Klimagötter] sprechen schon lange zu uns, aber wir wollten sie nicht hören."

"Eure Politik raubt unsere Zukunft", kritisieren auch die Aktivisten von FridaysForFuture in Reaktion auf den heutigen Erdüberlastungstag: "Während sich der Nationalrat in Sommerpause begeben hat, brennt die Arktis als Zeuge und Opfer dieser tragischen Entwicklung".

Nach den Sommerferien soll in einer "Woche für die Zukunft" wieder in ganz Österreich für den Klima- und Umweltschutz mobilisiert werden. Am 27. September, zwei Tage vor der Nationalratswahl, sollen in allen Landeshauptstädten Großstreiks stattfinden. "Die nächste Bundesregierung hat die historische Verantwortung, das Pariser Abkommen einzuhalten und damit unser langfristiges Überleben zu sichern", so die Aktivisten in einer Aussendung.

Fünf Tage pro Jahr

Noch ist es aber nicht zu spät: Schaffen wir es durch aktive Klimamaßnahmen und Umweltschutz, den Erdüberlastungstag jedes Jahr um fünf Tage nach hinten zu verschieben, könnte die Menschheit es noch vor dem Jahr 2050 schaffen, mit unserer einen Erde ein Auskommen zu finden.

Das Global Footprint Network rechnet vor: Alleine wenn wir den CO2-Ausstoß durch fossile Brennstoffe von heute auf morgen halbieren würden, wäre das kritische Datum erst 93 Tage später erreicht.

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