Lebensmittelmarketing-Studie

"Ergebnisse alarmierend": Neue Tiktok-Gefahr für Kinder

Der Tiktok-Boom unter Kindern und Jugendlichen nimmt weiter zu. Mit großer Beliebtheit steigen auch die Gefahren, wie eine neue Studie zeigt.

Newsdesk Heute
"Ergebnisse alarmierend": Neue Tiktok-Gefahr für Kinder
Auf Tiktok lauern viele Gefahren für Kinder und Jugendliche.
Getty Images

Das Scrollen auf Social Media ist eines der gängigsten Hobbys unter Kinder und Jugendlichen. Das nutzen zahlreiche Unternehmen aus und vermarkten durch Werbeanzeigen auf Tiktok, Instagram & Co. ihre Produkte – auch mithilfe von Kooperationen mit Influencern. Eine Studie im Auftrag des Gesundheitsministeriums zeigt die Gefahren von solchen Werbungen. 

Alarmierende Zahlen

Die von der Universität Wien durchgeführte Studie analysierte 1.605 Beiträge und 3.677 Produktdarstellungen von beliebten Marken und Influencern auf Instagram, Tiktok, YouTube und Twitch im Zeitraum Juli 2021-Juni 2022. 

Die Ergebnisse sind schockierend: Die Mehrheit der Lebensmittel, die auf Social Media vermarktet werden, ist laut WHO (81%)- und österreichischem Nährwertprofil (70%) nicht für die Bewerbung an Kinder zugelassen. Dabei haben knapp 50 Prozent der Inhalte Kinder als Zielpublikum! Unter diesen Produkten sind Schokolade und Süßwaren (17%) die am häufigsten dargestellte Lebensmittelkategorie, gefolgt von überzuckerten Getränken wie Limonaden (11%) und großteils fettigen Fertiggerichten sowie Convenience-Lebensmitteln (10%).

Influencer sind gefragt

Um die Produkte an die junge Zielgruppe zu transportieren, kooperieren Unternehmen auch mit Influencern. Obwohl die gezeigten Lebensmittel und Getränke mit Marken versehen sind, präsentieren Influencer diese Produkte laut der Studie fast ausschließlich unentgeltlich (48%-100%). Dabei gilt Instagram als die relevanteste Plattform: Mit 77 Prozent sind hier die meisten Marken vertreten, das Engagement, das Engagement ist am stärksten ausgeprägt und auch die Dichte an Lebensmittelpräsentationen ist am höchsten.

Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, organisiert die Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler (Grüne) in den kommenden Wochen einen Runden Tisch mit Influencern. 

Ein Fünftel der Kinder übergewichtig

"Kinder sind täglich auf Plattformen wie Tiktok, Instagram oder YouTube unterwegs und genau dort werden sie mit ungesunden Lebensmitteln konfrontiert. Dabei werden bunte, freundliche Produkte angepriesen, die zwar einen positiven Lifestyle vermitteln, aber oft viel zu fettig und zu zuckerhaltig sind", analysiert Neßler die Studie.

Kinder seien tagtäglich dieser Gefahr ausgesetzt. "Rund ein Fünftel der 11- bis 15-Jährigen ist von Übergewicht oder Adipositas betroffen. Die in jungen Jahren erlernten Ernährungsmuster ziehen sich bis ins Erwachsenenleben durch, was zu einer Vielzahl an Folgeerkrankungen führt", führt die Politikerin fort.

Barbara Neßler spricht von "alarmierenden Ergebnissen". 
Barbara Neßler spricht von "alarmierenden Ergebnissen". 
Wolfgang Wolak / picturedesk.com

"Müssen Kinder schützen"

Laut Neßler sind die Zahlen "alarmierend und zeigen, dass wir hier einen verstärken Schutz für unsere Kinder brauchen. Die Gesundheit unserer Kinder ist wichtiger, als die Interesse der Lebensmittelindustrie". Sie fordert, dass Kinder besser vor gezielter Werbung mit ungesunden Lebensmitteln geschützt werden müssen. "Darüber hinaus braucht es eine gesetzliche Regulierung von Lebensmittelwerbung, die an Kinder gerichtet ist. Hier werden wir das Gespräch mit dem Koalitionspartner suchen", so die Grüne Politikerin.

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