Coronavirus

Ermittlungen, weil Chef Mitarbeiter zur Impfung zwingt

In der Zahnarztpraxis von Maximilian Weiland wurden Mitarbeiter dazu gedrängt, sich gegen Corona impfen zu lassen. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.

Heute Redaktion
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Dr. Maximilian Weiland schickte sein Team zum Corona-Impfen.
Dr. Maximilian Weiland schickte sein Team zum Corona-Impfen.
privat

Der Zahnarzt Ma­ximilian Weiland aus Pfaffenhofen (Bayern) ist sehr begeistert von der Corona-Impfung – und wollte auch, dass sich seine Mitarbeiter impfen lassen. Er hatte für sich und seine Angestellten einen Termin im Impfzentrum organisiert. So weit, so gut. Doch zuvor lässt er seinen Mitarbeitern per WhatsApp ausrichten, dass sich alle zu diesem Termin einzufinden hätten, denn: "Wer die Impfung nicht möchte, wird ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt".

Impfzwang durch die Hintertür

Auf Nachfrage des "Donaukurier" räumt der Arzt (verheiratet, zwei Söhne, schwarzer Gürtel im Taekwon-Do) zwar eine unglückliche Wortwahl ein, bleibt aber dabei: "Ich ziehe das durch. Ich habe mich wirklich damit auseinandergesetzt. Ich stehe sehr hinter dieser Impfung."

Der Mediziner ist nun aber abgetaucht, ihm droht mächtig Ärger. "Arbeits- und berufsrechtlich ist eine Impfpflicht für Praxis­mitarbeiter bisher nicht durchsetzbar", so der Präsident der bayerischen Landeszahn­ärztekammer, Christian Ber­ger, im Gespräch mit der deutschen "Bild". "Unabhängig von diesem Sachverhalt ist von Gesetzes wegen die Er­teilung eines Rügebescheids, gegebenenfalls mit Auferle­gung einer Geldbuße bis ma­ximal 5 000 Euro vorgese­hen." Und noch heftiger: Bei schweren Verstö­ßen gegen die Berufsordnung sind Strafen bis zu 100.000 Euro oder der Entzug der Approbation möglich.

Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet

Die Staats­anwaltschaft Ingolstadt befasst sich nun mit dem Fall: "Bei uns ist eine Strafanzeige gegen einen Zahnarzt im Zusammenhang mit dessen möglicher Auffor­derung an seine Mitarbeiter, sich mit der Corona-Schutz­impfung impfen zu lassen, eingegangen." Laut Bild wird nun aufgrund des erpresserischen Tons der WhatsApp-Nachricht der Anfangs­verdacht einer Straftat geprüft.

Der Arzt bekam zudem einen Shitstorm ab, Unbekannte ließen sogar ein schwarzes Plastiksackerl vor seiner Praxistüre liegen. Mutmaßlich war Hundekot darin, berichtet "Bild".

Wie viele der Beschäftigten der Aufforderung gefolgt sind, ist nicht bekannt. Doch laut Medienberichten war die Akzeptanz in der Belegschaft - oder die Angst vor einem Jobverlust - sehr hoch. 36 bis 38 Impfdosen sollen bestellt worden sein.

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