Coronavirus

Erste deutsche Stadt folgt Schwedens Corona-Weg

Weil sich immer mehr Senioren mit Sars-CoV-2 infizieren, fährt Tübingen nun eine neue Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Roman Palman
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Stadtansicht von Tübingen, Baden-Württemberg
Stadtansicht von Tübingen, Baden-Württemberg
iStock/Borisb17

Wie in Österreich stecken sich auch in Deutschland in dieser zweiten Corona-Welle immer mehr Senioren an. Laut den Daten des Robert-Koch-Instituts im Oktober hatten sich in unserem Nachbarland die Zahl der Neuinfektionen bei Personen im Alter 70+ mehr als versechsfacht. 

Das hat gravierende Folgen: Da ältere Menschen "häufiger einen schweren Verlauf durch Covid-19 aufweisen, steigt ebenso die Anzahl an schweren Fällen und Todesfällen", warnt das RKI.

Senioren besonders schützen

Dem will sich der Grüne Oberbürgermeister von Tübingen in Baden-Württemberg nun laut "Bild" mit aller Macht entgegenstellen. Boris Palmer (48) will mit seiner Universitätsstadt nun einen Weg nach dem Vorbild Schwedens einschlagen und verschreibt sich nun explizit dem Schutz der Risikogruppen. Dazu richtet er einen dringenden Appell an die Bürger Tübingens:

Senioren sind angehalten, die Busse der Stadt "im November nicht mehr zu benutzen". Für "unabdingbare Fahrten" sollen sie ein Sammeltaxi nutzen. Gleichzeitig will die Stadt allen Menschen über 65 Jahren nun kostenlos FFP2-Masken zur Verfügung stellen.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne)
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne)
picturdesk.com/dpa/Tom Weller

Auch Jüngere sollen mithelfen. Wer noch nicht Pensionsalter erreicht und keine Vorerkrankungen hat, soll die Supermärkte zwischen 9.30 Uhr und 11 Uhr meiden, damit gefährdete Mitbürger diese ohne Gedränge einkaufen gehen können. 

Appelle statt Verbote

"Der Tübinger Appell setzt wie Schweden auf Eigenverantwortung und besonderen Schutz der Alten", so Palmer zu "Bild". Er sieht Tübingen hier als Vorreiter. Wie in Schweden soll in seiner Stadt der Pandemie mit Empfehlungen und nicht mit Verboten begegnet werden. Allerdings muss sich auch der Grüne Oberbürgermeister an die Corona-Regeln des Bundes halten – seit dem heutigen Montag befindet sich Tübingen wie der Rest Deutschlands im Lockdown.

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