"Galactic 06"-Mission

Erster Austro-Weltraumtourist hebt Ende Jänner ab

Der 61-jährige Franz Haider erfüllt sich mit dem Flug ins All einen Lebenstraum und wird der 1. österreichische Weltraumtourist sein.

Heute Life
Erster Austro-Weltraumtourist hebt Ende Jänner ab
Franz Haider (hier 2010) hat 17 Jahre lang auf den Flug ins All gewartet.
APA/FRANZ HAIDER/Archiv/FRANZ HAIDER

Nach 17 Jahren soll sich am 26. Jänner der Lebenstraum des Waldviertlers Franz Haider endlich erfüllen: Er wird als erster österreichischer Weltraumtourist abheben. Seit er 2007 sein Ticket beim privaten Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic löste, wartet er auf diesen Augenblick. Drei bis sieben Minuten Schwerelosigkeit sollen den 61-jährigen Unternehmer aus Sallingberg (NÖ) für die lange Wartezeit entschädigen. 

Mission: "Galactic 06"

Nach einigen Verzögerungen konnte das vom britischen Milliardär Richard Branson im Jahr 2004 gegründete Unternehmen Virgin Galactic 2023 damit beginnen, erstmals auch Touristen ins All zu befördern. Als "Astronaut 025", wie er von Virgin Galactic geführt wird, wird Haider zusammen mit drei weiteren Weltraumtouristen aus den USA in rund einer Woche ins All befördert. Haider ist nun Teil der "Galactic 06"-Mission. 

Doch vorher geht es für den 61-Jährigen am Samstag auf die Reise in die Wüste von New Mexiko im Südwesten der USA, wo der "Spaceport" errichtet wurde. Die konkreten Flugvorbereitungen laufen dann von Dienstag bis Donnerstag. Von der Anpassung des Raumanzugs für das Abenteuer über letzte Medizin-Checks bis zu Übungen für das Ein- und Aussteigen. Die All-Passagiere werden mit einem Flug in einem Kleinflugzeug an die hohen g-Kräfte bis zum Sechsfachen des Körpergewichts herangeführt. Auch die Schwerelosigkeit wird simuliert. 

"Kalkulierbares Risiko"

Das Startfenster ist drei Tage lang offen, einem Flug gleich am Freitag stehe aktuell nichts im Wege. Das Wüstenwetter bietet in der Regel sehr stabile Bedingungen, erklärte Haider, der Zeit seines Lebens "reise- und abenteuerlustig" war. Für ihn fällt das Vorhaben in die Rubrik "kalkulierbares Risiko". 

Vom Spaceport aus bringt die Firma zunächst ein Trägerflugzeug, die "VSS Unity", in eine Höhe von rund 15 Kilometern. Dort klinkt sich das wie ein Privatjet aussehende Raumschiff aus und fliegt mit bis zu 3.600 Stundenkilometern Geschwindigkeit alleine weiter ins All. Knapp weniger als 100 Kilometer Höhe erreicht man so. Wenn dann die Schwerelosigkeit einsetzt, können sich die Passagiere abschnallen und durch die Kabine schweben. 

Der Preis der Schwerelosigkeit

Trotz der 17 Jahre Wartezeit zweifelte Haider nie daran, dass es eines Tages doch klappen würde.  "Ich habe immer damit gerechnet, dass ich fliegen werde". Das Unternehmen habe ihn über all die Jahre immer in die nächsten Schritte eingeweiht. Bis vor Kurzem wurde nie ein definitives Datum in Aussicht gestellt, so Haider: "Ich habe aber nicht damit gerechnet, dass es in Summe 17 Jahre werden." 200.000 Dollar hat er damals für das Abenteuer bezahlt. Heute ist der Preis doppelt so hoch. 

red
Akt.
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