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Erster US-Ebola-Fall bestätigt, weiterer Verdacht

Heute Redaktion
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In den USA ist erstmals bei einem Patienten Ebola diagnostiziert worden, ein weiterer steht unter Ebola-Verdacht. Der Kranke ist der erste außerhalb von Westafrika diagnostizierte Ebola-Fall seit Ausbruch der Epidemie, teilte der Thomas Frieden, der Leiter der US-Gesundheitsbehörde mit. Eventuell gefährlich für Europäer: Der Liberianer stieg auf der Reise nach Texas in Brüssel um.

In den USA ist erstmals bei einem Patienten diagnostiziert worden, ein weiterer steht unter Ebola-Verdacht. Der Kranke ist der erste außerhalb von Westafrika diagnostizierte Ebola-Fall seit Ausbruch der Epidemie, teilte der Thomas Frieden, der Leiter der US-Gesundheitsbehörde mit. Eventuell gefährlich für Europäer: Der Liberianer stieg auf der Reise nach Texas in Brüssel um.

Der Patient sei vor rund zehn Tagen aus dem westafrikanischen Liberia in die USA gereist. Einige Tage später habe er Symptome entwickelt und sich in ein Krankenhaus in Dallas im US-Bundesstaat Texas begeben. Dort sei er auf eine Isolationsstation gebracht worden. Anhand von Proben sei dann am Dienstag eine Infektion mit Ebola bestätigt worden.

Wer keine Krankheitsanzeichen hat, ist auch nicht ansteckend

Dass er bei der Abreise aus Liberia noch keine Symptome zeigte, lässt europäische Experten aufatmen. Denn solange man noch keine Symptome hat, ist man auch nicht ansteckend. Die liberianische Regierung bestätigt, dass der Kranke beim Abflug am 19. September noch gesund war. Auch die drei Sanitäter, die den Erkrankten in das texanische Spital begleitet hatten, wurden nach Angaben der Stadt Dallas negativ auf das Virus getestet.

Von Ansteckung bis Ausbruch: 2 bis 21 Tage

Nach einer Ansteckung mit Ebola-Viren dauert es bis zum Auftreten von Krankheitszeichen zwischen zwei und 21 Tagen, meist zwischen acht und zehn Tagen. Der Erreger wird durch direkten Kontakt mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten übertragen, die Erkrankung setzt meist mit plötzlichem Fieber, ausgeprägtem Schwächegefühl, Kopf- und Muskelschmerzen, Halsentzündung, Bindehautentzündung sowie Übelkeit ein und löst später auch Erbrechen und Durchfall aus.

Zweiter Mensch unter Ebola-Verdacht

Im direkten Umfeld des Patienten steht eine weitere Person unter Ebola-Verdacht. Die Lage sei ernst, die Gefahr einer Ansteckung begrenze sich aber auf "Angehörige und enge Freunde", so der Leiter der Gesundheitsbehörde von Dallas County.

Alle, die mit  Krankem Kontakt hatten, werden gesucht

Die nationale Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) konnte den Verdachtsfall zunächst nicht bestätigen. Es werde weiter daran gearbeitet, die Menschen ausfindig zu machen, die mit dem Ebola-Infizierten vor dessen Einweisung ins Krankenhaus Kontakt hatten, sagte CDC-Sprecher Tom Skinner. Diese sollen unter Beobachtung gestellt werden. Drei Sanitäter, die den Erkrankten in das Spital begleitet hatten, wurden nach Angaben der Stadt Dallas negativ auf das Virus getestet.

Der Patient sei aus Liberia in die USA gekommen, um Familienmitglieder zu besuchen. Nähere Details oder persönliche Angaben wollte die Gesundheitsbehörde zunächst nicht bekanntgeben.
Dem Ebola-Ausbruch in Westafrika sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mehr als 3.000 Menschen zum Opfer gefallen, vor allem in Guinea, Sierra Leone und Liberia, wobei Liberia am stärksten betroffen ist. Die Zahl der Infizierten stieg auf mehr als 6.500. Die WHO rechnet aber mit einer hohen Dunkelziffer.

Schätzung 1,4 Millionen Ebola-Kranke 2015

Den US-Behörden zufolge könnte die Zahl der Fälle im kommenden Jahr auf bis zu 1,4 Millionen steigen, sollte die Staatengemeinschaft nicht mit Nachdruck gegen die Seuche vorgehen. Auch Weltbank-Präsident Jim Yong Kim schlug Alarm. "Wenn wir Ebola jetzt nicht stoppen, wird sich die Infektion auf andere Länder und sogar Kontinente ausweiten", sagte Kim in Washington.

APA