Bessere bildgebende Diagnostik- und Therapiekontrollmethoden und dabei eine deutlich geringere Strahlenbelastung als bei bisherigen Verfahren: Im Wiener AKH steht das österreichweit erste PET-MR-Gerät. Damit können Magnet-Resonanz-Tomografie und Positronen-Emissions-Tomografie gleichzeitig durchgeführt werden, wie Reinhard Krepler, Direktor des AKH Wien, bei der Präsentation am Dienstag sagte.
Die futuristisch anmutende Röhre (Kosten 6,7 Mio. Euro) wird in Zukunft sowohl der High-End-Forschung der Medizinischen Universität Wien als auch der Versorgung von Patienten zugutekommen, erklärte Christian Herold, Leiter der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin. Wichtig sei das nicht nur für die Diagnostik, sondern auch für die Kontrolle des Therapieerfolgs: "Wir können damit 90 Prozent der Parameter abdecken, die eine Krebserkrankung ausmachen", so Herold.
Weniger Strahlenbelastung
Das Besondere: Die Untersuchungen können zeitgleich durchgeführt werden, was auch den Patientenkomfort massiv erhöhe, wie Marcus Hacker, Leiter der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin erklärte. Gerade älteren Patienten könne man mit nur einem Termin und einer Narkose das Leben erleichtern. Kinder und Patienten, bei denen immer im Laufe ihres Lebens wieder Scans notwendig sind, würden dagegen von der im Vergleich zur PET-Computertomografie deutlich geringeren Strahlenbelastung profitieren.
Ganzkörperaufnahmen
Mithilfe des PET-MR können Ganzkörperaufnahmen durchgeführt werden, die gleichzeitig innere Strukturen abbilden, aber auch Stoffwechselvorgänge und Stoffwechselprodukte sichtbar machen. Davon sollen in Zukunft vor allem onkologische Patienten profitieren: So lasse sich etwa bei Prostata-Karzinomen besser feststellen, ob der Tumor das Organ schon verlassen habe, so Hacker.
Kontrastreichere Darstellung
"Das Gerät kann mehr als zwei einzelne Untersuchungen, wir werden es auch zur individuellen Therapieplanung, der Risikobewertung und zum Monitoring bei Behandlungen einsetzen", erklärte der Leiter der Nuklearmedizin. So könne man etwa frühzeitig erkennen, ob eine Behandlung anschlage. Außerdem lasse sich Gewebe per Magnet-Resonanz-Tomografie deutlich kontrastreicher darstellen und so Erkrankungen von Gehirn, Leber, Knochen oder des Herzmuskels besser erkennen, so Krepler, der auch die "schonende Diagnostik" lobte.