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Erstmals Hinrichtung wegen Demo-Teilnahme im Iran

In Teheran ist erstmals ein Mann wegen seiner Teilnahme an regierungskritischen Protesten hingerichtet worden.

Über 400 Menschen sind seit Beginn der Proteste getötet worden.
Über 400 Menschen sind seit Beginn der Proteste getötet worden.
ALIREZA MOHAMMADI / AFP / picturedesk.com

Der Iran hat nach eigenen Angaben erstmals eine Person wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit den andauernden Protesten gegen die Regierung hingerichtet. Die staatliche Nachrichtenagentur Misan berichtete am Donnerstag, dass ein Mann hingerichtet worden sei, der eine Straße blockiert und in Teheran ein Mitglied der Sicherheitskräfte mit einer Machete angegriffen habe.

Misan identifizierte den Mann als Mohsen Shekari. Er sei vom Revolutionsgericht in Teheran verurteilt worden, so die Nachrichtenagentur AP. Shekari sei am 25. September festgenommen worden, das Urteil gegen ihn sei dann am 20. November gefallen. Auch dem verhafteten Rapper Saman Yasin und Mohammed Boroghani könnte dasselbe Schicksal unmittelbar bevorstehen. Insgesamt wurden laut Aktivisten bisher mindestens ein Dutzend Todesurteile gesprochen.

"Krieg gegen Gott"

Angeklagt wurde er wegen "Moharebeh", was auf Farsi "einen Krieg gegen Gott anzetteln" bedeute. Seit der Islamischen Revolution 1979 wurde dieser Anklagepunkt schon mehrfach angewandt – und jeweils mit dem Tod geahndet.

Mahmood Amiry-Moghaddam, Direktor der in Oslo ansässigen Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights, schrieb, die Exekution müsse "auf starke Reaktionen stoßen", weil sonst künftig täglich Hinrichtungen stattfinden würden. "Diese Hinrichtung muss international rasch handfeste Konsequenzen haben."

Seit dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini am 16. September gibt es im Iran Proteste. Amini war gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei des Iran festgenommen worden war. Bei den folgenden Kundgebungen kamen mindestens 475 Menschen ums Leben, über 18.000 Personen wurden verhaftet.

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