Im Halbfinale der Copa America setzte sich Kolumbien mit 1:0 gegen Uruguay durch. Danach ging es aber auf den Tribünen rund. Fans der beiden Länder lieferten sich eine wilde Prügelei. Auch uruguayische Spieler kletterten nach dem Abpfiff auf die Tribüne und mischten sich ein, darunter neben Jose Maria Gimenez auch Liverpool-Torjäger Nunez. Ihre Familien auf den Rängen sollen zuvor angepöbelt worden sein, rechtfertigte sich Gimenez später. "Wir mussten auf die Tribüne gehen, um unsere Liebsten mit neugeborenen Babys herauszuholen. Es war eine Katastrophe. Unsere Familie war in Gefahr und es war keine Polizei vor Ort", meinte der uruguayische Kapitän.
Nunez war derweil mittendrin. Auf Fotos und Videos ist zu sehen, wie der Angreifer der "Reds" inmitten einer Menschentraube Schläge austeilte, auch einmal am Kopf getroffen wurde. Der südamerikanische Kontinentalverband CONMEBOL leitete mittlerweile eine Untersuchung ein. Nunez droht deshalb eine lange Sperre. Und die könnte von der FIFA sogar auf Klub-Wettbewerbe ausgedehnt werden, berichtet die "Daily Mail". Folglich könnte der Angreifer auch nicht für die "Reds" auflaufen. Der Klub sei sich dessen bewusst, wolle ebenso die Vorgänge aufarbeiten.
Mit einigen Tagen Abstand meldete sich der 25-Jährige nun am Dienstag via sozialer Netzwerke erstmals nach dem Prügel-Eklat zu Wort, verlor aber kein Wort über die Szenen. "Meine erste Copa America. Ich bin traurig, dass wir es nicht ins Finale geschafft haben, aber glücklich für das, was wir erleben durften, was wir gelernt, erlebt und geteilt haben. Es geht weiter. Auf geht´s Uruguay", schrieb der Liverpool-Star. Von Reue oder einer Entschuldigung war da keine Rede.
Zunächst wird der Torjäger aber ohnehin in den Urlaub reisen. Sein Coach, der neue Liverpool-Trainer Arne Slot, zeigte sich auf den 25-Jährigen angesprochen aber bereits begeistert. "Ich habe ihm gesagt, von dem, was ich gesehen habe, kann er viele Positionen spielen und auf welcher Position ich ihn sehe. Er wird ganz gut in unseren Stil passen. Ich schätze ihn und das habe ich ihm schon gesagt", meinte Coach Arne Slot.
Die Copa America entschied Argentinien im Finale gegen Kolumbien in der Nacht zum Montag mit 1:0 für sich.
