Erstmals über 4.000 Neuinfektionen in der Slowakei

In der Slowakei wurde am Freitag zum ersten Mal die Grenze von mehr als 4.000 bestätigten Coronavirus-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden überschritten. Insgesamt meldeten die Gesundheitsbehörden 4.046 positive Fälle nach PCR-Testungen. Bereits davor hatten Ärztekammer sowie andere Gesundheitsorganisationen vor einem Kollaps der Krankenhäuser gewarnt und der Regierung eine chaotische Coronavirus-Politik vorgeworfen.

Schon seit vergangenem Samstag sind in der Slowakei die meisten Geschäfte geschlossen. Lediglich Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Tankstellen und andere für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendige Verkaufsstellen dürfen offen halten. Auch Ausgangsbeschränkungen sind derzeit in Kraft, erlaubt sind der Weg zur Arbeit und Bewegung an der frischen Luft.

Indes sorgt alles um das Thema Skifahren für Unverständnis. Dass Skifahren und in Wintersportzentren das gemeinsame Übernachten von zwei Haushalten erlaubt sind, sorgte für Kritik. Eines der bekanntesten Skizentren im Land gehört dem rechtspopulistischen Parlamentspräsidenten Boris Kollar, Chef der zweitgrößten Regierungspartei "Wir sind Familie".

Massentests

Die Slowakei hatte im November mit landesweiten Massentests an fast der ganzen Bevölkerung (über zehn Jahren) für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Regierungschef Igor Matovic hatte die Massentests als Alternative zu einem Lockdown angepriesen, musste diesen aber wegen drohender Überlastung der Krankenhäuser dann dennoch verkünden.

Vergangene Woche gaben Matovic und andere Regierungsmitglieder sogar bekannt, selbst positiv getestet worden zu sein.