"Es gibt Probleme, das muss man nicht totschweigen"

Und das findet unter ganz besonderen Umständen statt. Der Nations-League-Auftakt in der Gruppe B1 in Oslo wird zum Corona-Trip. Fünf Mal wurden die ÖFB-Kicker bereits auf Covid-19 getestet, Spieler und Betreuer sind im Teamhotel in Norwegens Hauptstadt völlig abgeschottet. Klar, dass das Duell im Ullevaal-Stadion von Oslo vor leeren Zuschauerrängen stattfindet. 

"Müssen wir nicht totschweigen"

Größere Sorgen bereitet ÖFB-Teamchef Franco Foda allerdings die personelle Situation im Kader. Mit David Alaba, Marko Arnautovic, Konrad Laimer und Valentino Lazaro fehlen vier Leistungsträger. Auch Florian Kainz steht verletzt nicht im rot-weiß-roten Aufgebot. Die Spieler kommen direkt aus dem Urlaub, oder von der harten Vorbereitungsphase ihrer Klubs. Die Fitness des Teams wird zum großen Knackpunkt. 

Alles andere als ein Normalzustand. "Es gibt einige Probleme, das müssen wir gar nicht totschweigen", erklärte Foda vor dem Nations-League-Start. "Es fehlen die Automatismen, der Rhythmus", ergänzte der Deutsche. 

Debütanten erhalten ihre Chance

Schon beim letzten Spiel, der blamablen 0:1-Niederlage in Lettland im letzten November, hatten Stammkräfte gefehlt. Aufdrängen konnte sich vom damaligen Kader niemand. Deshalb wurden mit Hoffenheim-Shootingstar Christoph Baumgartner und Frankreich-Legionär Adrian Grbic zwei vielversprechende Debütanten einberufen. Zumindest einer von ihnen wird starten, das gab Foda bereits bekannt. 

Gleichzeitig schraubte der 54-Jährige die Erwartungshaltung stark nach unten. "Die Spieler sind jung, sie sind zum ersten Mal dabei. Da kann man keine Wunderdinge erwarten. Es ist trotzdem wichtig zu sehen, wie sie sich innerhalb der Mannschaft verhalten." 

Testlauf für die EM

Denn Fodas Blick geht über die sportlich nebensächliche Nations League hinaus. Das Spiel gegen Norwegen ist die erste Vorbereitungspartie auf die EM-Endrunde 2021. Und die danach startende WM-Qualifikation. 

Der ÖFB-Teamchef will jedenfalls dominantes Auftreten im 3-5-2-System sehen. "Wir wollen die aktive Mannschaft sein und in Ballbesitz schnell nach vorne spielen", erklärte Foda. Deshalb ist zwar der Respekt vor Norwegen-Knipser Erling Haaland groß, Angst aber keine vorhanden. "Unsere Innenverteidigung hat schon oft bewiesen, dass sie gegen Topstürmer gut ausschauen kann."