Oberösterreich

"Es passieren Fehler und es gibt Verzögerungen"

Explodierene Zahlen der Neuinfizierten machen Oberösterreich in der Corona-Pandemie zu schaffen. Und das sagt LH-Vize Christina Haberlander dazu.

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LH-Vize Christine Haberlander und Lungenprimar Berand Lamprecht.
LH-Vize Christine Haberlander und Lungenprimar Berand Lamprecht.
Land OÖ

Steigende Zahlen, immer mehr Tote und Engpässe in den Krankenhäusern. "Heute" hat bei LH-Vize und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) nachgefragt, wie gefährlich die aktuelle Situation ist.

"Heute": Muss man sich eingestehen, dass man die Kontrolle über das Virus verloren hat?

Habnerlander: "Die MitarbeiterInnen der Bezirksverwaltungsbehörden in OÖ treiben das Contacttracing vehement voran, das Personal wird laufend aufgestockt, die Prozesse optimiert. Wichtig ist, dass sich die Infizierten rasch in Quarantäne begeben und sich daran halten. Dadurch werden weitere Ansteckungen möglichst hintangehalten. Damit das aber klar ist: Wir befinden uns inmitten einer Pandemie, einer veritablen weltweiten Gesundheitskrise. Verzögerungen bzw. auch Fehler im Contacttracing können nicht ausgeschlossen werden, allerdings arbeiten wir mit Hochdruck und ständig an Verbesserungen.

"Warum gibt es keine Cluster bzw. warum werden die nicht, wenn es sie doch gibt, kommuniziert?"

"In den täglichen Meldung des Krisenstabs wird die Übersicht über die Fallhäufungen in Schulen und Pflegeheimen laufend aktualisiert. Wir befinden uns aktuell jedoch bei deutlich über 12.800 Infizierten in Oberösterreich. An dieser Zahl sieht man, dass das Virus mittlerweile sehr weit verbreitet ist und ein jeder und eine jede auf sich selbst und seine Mitmenschen Acht geben muss. Das muss weiter konsequent durch Abstand halten, soziale Kontakte reduzieren und Maske tragen erfolgen!

"Ist in den Linzer Spitälern ein Corona-Notfallplan in Kraft getreten?"

Es besteht ein Oberösterreich-weiter COVID-Stufenplan, der die Intensivkapazitäten über Trägergrenzen hinweg regelt. Die jeweiligen Stufen werden schrittweise je nach Bedarf erhöht."

"Gibt es an den Krankenhäusern in OÖ bereits Triagen? Muss ein Arzt entscheiden, wer behandelt wird und wer nicht?"

"Es besteht ein Oberösterreich-weites Intensivbetten-Management. Die diesbezügliche Leitung hat Jens Meier inne (Anm: Vorstand der Universitätsklinik für Intensivmedizin am Kepler Universitätsklinikum). Es stehen aktuell genug (Intensiv-)Betten zur Verfügung. Klar ist allerdings auch, dass bei weiter exponentiell steigenden Infektionszahlen die Kapazitätsgrenzen erreicht werden. Daher nochmals mein Aufruf an die Menschen in unserem Land: Bitte haltet euch an die Vorgaben und reduziert die Kontakte!"

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