Die ORF-Elefantenrunde bot am Donnerstag die letzte Möglichkeit im TV, Wähler zu überzeugen. Die wichtigsten Passagen:
Nehammer setzte auf Wirtschaftswachstum und Förderungsumstellung – die von Babler ins Spiel gebrachte Vermögenssteuer löste bei ihm Kopfschütteln aus. Mit einer Mehrheit für seine Steuerpläne kann Babler ohnehin nicht rechnen, wie sich in der Runde zeigte. Kickl will bei Sky Shield, Ukraine-Hilfe und bei den Beamten sparen. Und Kogler (trug als einziger der Herren keine Krawatte) hängte schon mit seiner ersten Antwort Nehammer bei der Redezeit um drei Minuten ab.
Kogler machte die Länder als Blockierer bei der Renaturierung aus, Kickl will Klimaschutz "mit Augenmaß" und langsamer. Nehammer ritt eine Attacke auf die grüne Umweltministerin Gewessler: "Es war ein Fehler, ihr das Ressort zu geben." Zum Schlagabtausch kam es zwischen Babler und Meinl-Reisinger. Der SPÖ-Chef: "Sie glauben, der Neoliberalismus löst die Probleme, aber das Ergebnis ist immer ein Scherbenhaufen." Meinl konterte: "Wenn inhaltlich nichts kommt, versuchen Sie es mit Polemik."
Kickl will, dass die EU "zur Besinnung kommt": "Wir brauchen einen Migrationsstopp, keinen Migrationspakt", hält er seinen "Festung"-Gedanken hoch. Nehammer ist für "Asylverfahren in sicheren Drittstaaten und volle Sozialleistungen erst nach fünf Jahren". Babler hat keine Lust auf die Diskussion: "Da geht alles durcheinander, null Wissen – dabei waren Sie beide schon mal Innenminister."
Für Meinl-Reisinger hat sich die Situation mit einem Aggressor wie Putin verändert. Man müsse "als Europa" wehrhaft sein. Kogler hat umgedacht: "Wir müssen unseren Luftraum schützen, auch vor Terror-Drohnen." Kickl sieht in Sky Shield eine Hintertür zur NATO. Nehammer winkt genervt ab.
Nehammer bekräftigt: "Nicht mit Kickl." Der FPÖ-Chef auf die Frage, was passiert, wenn er Zweiter würde: "Ich löse mich nicht in Luft auf, den Gefallen werde ich Herrn Nehammer nicht machen." Koglers Koalitionsbedingung: nur mit Gewessler. Meinl fürchtet, es kommt zu Türkis-Blau. Was bleibt: Da nervt jeder jeden.
