Wien

"Es war extrem" – Drogen-Taxi kurvt mit Koks durch Wien

Das kriminelle Business rollte durch Wien: Drogendealer vercheckten ihre Ware in einem "Coca-Taxi". Kunden packten nun bei der Kripo aus.

Heute Redaktion
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Das Koks-Taxi kurvte durch Wien.
Das Koks-Taxi kurvte durch Wien.
zVg

Die Wiener Polizei hat vermeintlich besonders kreative Drogendealer ausgebremst. Wie "Heute" erfuhr, steuerte ein Verdächtiger sein Business mit einem Suchtgift-Taxi. Das simple Konzept: Erst sprühte er seine Nummer an belebten Plätzen auf, dann blühte das Geschäft auf vier Rädern. Hintergrund: Gleich an mehreren Orten Wiens prangen Graffitis mit der Telefonnummer eines Verdächtigen. Unmissverständlicher Zusatz: "Coca-Taxi".

"Werbung" auch am Donaukanal

Und das kriminelle Geschäft dürfte in den letzten Monaten durchaus Fahrt aufgenommen haben. Eine Kundin, die von der wachsamen "Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität" (EGS) der LPD Wien auf frischer Tat ertappt wurde, gab später an, das "Kunstwerk" beim Donaukanal entdeckt zu haben. Mehr noch; "Ich habe mir die Nummer für den Fall der Fälle gespeichert."

Und der sollte kommen. "Ich war in der Stadt, hatte Lust auf Kokain." Also wählte sie die in ihrem Smartphone gespeicherte Nummer des "Coca-Taxi". Sie bestellte Wagen und Ware zum Schottenring. Wenig später rollte das "Coca-Taxi" tatsächlich heran. Kundin und ein Begleiter stiegen ein, drinnen zwei Männer. 

1 Gramm um 100 Euro

"Das Taxi ist dann losgefahren und ich habe der Person, mit welcher ich telefoniert habe, gesagt, dass ich Kokain haben möchte. Er hat mir gesagt, dass es 100 Euro kostet." Nach der Bezahlung gab's das Säckchen mit dem begehrten weißen Pulver. "Danach ist alles sehr schnell gegangen. Sowohl der Taxifahrer als auch die Person, welche mir das Kokain verkauft hat, haben sehr stressig gewirkt. Es war extrem. Sie wollten, dass wir das Taxi möglichst schnell verlassen." Trotz der gebotenen Hektik schnappte kurz darauf die Falle der Polizei zu.

Anwalt Nikolaus Rast verteidigt in der Causa.
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Star-Anwalt Rast verteidigt Verdächtigen

Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Beamten beim Verdächtigen später eine Suchtgiftwaage und Verpackungsmaterial für den Verkauf des "Stoffs" sicher. Obwohl er vor der Polizei und dem Haftrichter beharrlich schwieg, erhob die Staatsanwaltschaft Wien unlängst Anklage. Dem "Koks-Taxler" wird am 26.August in Wien der Prozess gemacht. Er wird dabei vom renommierten Rechtsanwalt Nikolaus Rast vertreten. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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