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Essex-Tragödie: Verdächtige auf Kaution frei

Heute Redaktion
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Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Lastwagen-Container in Essex (England) wurden jetzt drei Verdächtige auf Kaution freigelassen. Die Identität der Toten ist noch ungeklärt.

Grausiger Fund in Großbritannien: Die britische Polizei hat am Mittwoch 39 Leichen in einem Lastwagen-Container entdeckt. ("Heute.at" berichtete). Zwei Männer und eine Frau wurden wegen Mordverdachts festgenommen, jedoch vorerst gegen Kaution freigelassen. Nach wie vor ist die Identität der Toten ungeklärt.

Verdächtige gegen Kaution frei

Die Polizei von Essex hat am Sonntag einen Mann und eine Frau aus Warrington (beide 38) und einen Mann aus Nordirland (46) auf Kaution bis zum 11. bzw. 13. November freigelassen. Alle drei werden des Totschlags und der Verschwörung zum Menschenhandel verdächtigt.

Der 25-jähriger Lastwagenfahrer Maurice Robinson aus Nordirland, der in Essex, östlich von London, festgenommen wurde, muss sich am Montag vor dem Richter wegen des Verdachts des 39-fachen Totschlags, Verschwörung zur Unterstützung illegaler Einwanderung und Geldwäsche verantworten.

In Belgien suchen die Behörden inzwischen fieberhaft nach dem Fahrer, der den Lastwagen zum Hafen nach Zeebrugge gebracht hat, bevor er verschifft wurde.

Noch kein Opfer offiziell identifiziert

Laut "Skynews" wurde bisher keines der Opfer offiziell identifiziert. "Ich lege den Fokus im Moment auf die vietnamesische Gemeinschaft", sagte Martin Pasmore von der Essex Police. Zunächst hatte es geheißen, es handele sich bei den Toten um Chinesen.

Pasmore hat sich noch am Samstag mit dem vietnamesischen Botschafter Tran Ngoc An getroffen. Nun sollen in einer gemeinsamen Aktion der Behörden die "sehr, sehr wenigen" Dokumente, die im Container gefunden wurden, und die Fingerabdrücke der 39 Opfer analysiert werden. Gerüchte, wonach der Lastwagen nur ein Teil eines Konvoys gewesen sein könnte, möchte Pasmore weder zurückweisen noch bestätigen. Es sei alles "Teil der Ermittlungen".

Bei der Identifizierung der Leichen sei eines der Probleme, dass möglicherweise Verwandte der Opfer selbst illegal in Großbritannien lebten und Angst hätten, sich bei der Polizei zu melden. Pasmore sicherte deshalb zu, seine Behörde werde niemanden verfolgen, der sich in dem Fall an die Polizei wende. In den vergangenen Tagen hatten sich Angehörige mit teilweise schockierenden Schilderungen und Nachrichten an die Medien gewandt.

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