Österreich

Mutter von Esterházy-Chef wieder aufgetaucht

Die 87-jährige Frau soll laut Medienbericht bei ihrer Tochter in Kitzbühel aufgetaucht sein.

Heute Redaktion
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Wende im vermeintlichen Entführungsfall um die Esterházy-Familie: Wie die "Krone" am Mittwoch berichtet, ist die 87-jährige als vermisst gegoltene Frau wohlauf bei ihrer Tochter in Kitzbühel aufgetaucht. Es soll sich um eine "familieninterne" Angelegenheit handeln.

Wie berichtet war die 87-jährige Frau am Dienstag am hellichten Tag in der Eisenstädter Esterházystraße plötzlich in ein Auto gezerrt worden. Dann fehlte jede Spur von der 87-Jährigen. Die Polizei leitete ein Alarmfahndung ein.

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) meinte noch am Dienstagabend im ORF, dass es sich möglicherweise "nicht um eine klassische Entführung" handle.

Was war passiert?

Nochmal von vorne: Die 87-Jährige war am Dienstag gegen 15.30 Uhr mit ihrer Pflegerin auf einen Kaffee in der Innenstadt. Danach machte sie sich langsam – und gestützt auf einen Rollator – auf den Heimweg. Nur wenige Meter von ihrem Haus entfernt passierte laut Polizei Folgendes: Zwei schwarze Limousinen – vermutlich mit ausländischem Kennzeichen – bremsten neben den Frauen.

Aus einem Wagen stiegen ein Mann und eine Frau, aus dem zweiten nur eine Frau. Diese ging auf die Pflegerin zu und stieß sie zur Seite. Anschließend zwangen die drei Unbekannten die hilflose 87-Jährige in eines der Fahrzeuge und rasten mit quietschenden Reifen Richtung Bergkirche davon.

Millionenschweres Imperium

Bei der 87-jährigen Frau handelt es sich um die Mutter von Stefan Ottrubay (65), der das immense Erbe der Stiftung Esterházy verwaltet und sich erst kürzlich nach einem Streit mit dem Land Burgenland versöhnt hatte. Dabei ging es unter anderem um Kulturgüter und das berühmte Schloss Esterházy.

Die Esterházy-Stiftung erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 53 Millionen Euro. Das Imperium besteht aus landwirtschaftlichen Betrieben, Wäldern, aber auch Denkmälern wie Burg Forchtenstein, Schloss Esterházy und Steinbruch St. Margarethen. Stefan Ottrubay wird als mächtigster Mann des Clans auch als "letzter Fürst des Burgenlandes" bezeichnet. Das Vermögen der verstorbenen Fürstin Melinda Esterházy, seiner Tante, wurde von "Forbes" auf 2,3 Milliarden Euro geschätzt. (ek)