Österreich

Esterházy-Erbe: "Haben damit nichts zu tun"

Heute Redaktion
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Die angebliche Entführung der 88-jährigen Mutter des Esterhazy-Verwalters Ottrubay bleibt rätselhaft. Nun meldet sich der Erbe des Hauses Esterházy zu Wort.

Die spektakuläre Entführung der 88-jährigen Mutter von Stefan Ottrubay, Verwalter des millionenschweren Esterházy-Familienvermögens, am Dienstagabend war wohl doch keine. Zumindest sagte die 88-Jährige das selbst bei ihrer Einvernahme, nachdem sie am Mittwoch in Kitzbühel wieder auftauchte. In Berichten ist die Rede von einer "internen Familienangelegenheit", manche sprechen gar von einer "Fehde".

In einer Presseaussendung meldet sich nun Paul-Anton Esterházy, Sohn des Familienoberhauptes Anton Esterházy und damit dessen Erbe, zu Wort. "Als Sprecher der fürstlichen Familie Esterházy lege ich Wert auf die Feststellung, dass auch dieser von den Behörden zu überprüfende Fall mit der Familie Esterházy nichts zu tun hat", lässt der Adelssproß mitteilen.

Er bitte, "die Familien Ottrubay und Esterházy zu unterscheiden", heißt es weiter. Denn: "Wir pflegen gänzlich andere Umgangsformen – besonders mit betagten Damen, die wir gerne in den großen Familienverband integrieren – was uns übrigens hinsichtlich Melinda Esterházy schon damals durch sehr unübliche Maßnahmen verunmöglicht wurde", fügt Paul-Anton Esterházy mit vornehm-spitzer Zunge hinzu.

Was ist damit gemeint?

Die 2014 verstorbene Melinda Esterházy war die Witwe des früheren Familienoberhauptes Paul (V.) Esterházy und eine geborene Ottrubay. Sie war die Tante des jetzigen Verwalters der Familienstiftung, Stefan Ottrubay, und übertrug diesem die Verwaltung des Familienvermögens. Seitdem hängt der Haussegen zwischen den Esterházys und den Ottrubays schief, wenn man diversen Prozessen glaubt.

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Stefan Ottrubays Mutter ist die am Dienstagabend angeblich Entführte. Sie sei freiwillig zu ihrer Tochter gefahren und sei auf eigenen Wunsch abgeholt worden, sagte sie bei der Einvernahme. Die Umstände bleiben aber rätselhaft.

Die Schilderung der Pflegerin, die zum Zeitpunkt der "Abholaktion" mit ihr unterwegs war, widersprechen dem. Sie berichtete, dass zwei schwarze Limousinen vorfuhren und zwei Männer und zwei Frauen die alte Dame wortlos ins Auto beförderten.

Tochter ging in Kitzbühel zur Polizei

Die Tochter des vermeintlichen Entführungsopfers hatte sich am Dienstag spätabends an eine Polizeidienststelle in Tirol gewandt und gesagt: "Ich bin mit meiner Mutter hier. Meine Mutter ist mit mir freiwillig mitgekommen", wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft (StA) Eisenstadt, Roland Koch, auf APA-Anfrage berichtete.

"Und die Mutter hat das bestätigt in einer Voraberklärung der Polizei gegenüber." Offenbar habe die Tochter aus Medienberichten über Fahndungsmaßnahmen erfahren. "Möglicherweise war es auch der Fahndungsdruck", meinte Koch.

"Wir haben ein laufendes Ermittlungsverfahren", erläuterte der StA-Sprecher: Es habe einen Anfangsverdacht in Richtung Freiheitsentziehung und Nötigung gegeben. "Ob sich der Anfangsverdacht doch bewahrheitet, das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen." Es gebe noch einige Fragen, die zu klären seien.

(hos)