Scharfe Kritik an "Schikane"

EU-"Frühstücks-Gesetz" – wird nun alles noch teurer?

Eigentlich ist es eine gute Sache: Die EU will bessere Herkunftsbezeichnungen für Lebensmittel. Die ÖVP wittert "Schikane", fürchtet Teuerungen.

Oberösterreich Heute
EU-"Frühstücks-Gesetz" – wird nun alles noch teurer?
Frühstück mit Honig, Marmelade und Orangensaft: Eine heimische Politikerin fürchtet, dass es bald teurer werden könnte. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Im Umweltausschuss des EU-Parlaments wurde Anfang Dezember die sogenannte "Frühstücksverordnung" abgestimmt. Im Kern geht es dabei um eine Sache, die für Verbraucher eigentlich von Vorteil ist.

Herkunftsangabe notwendig

Sie sieht nämlich vor, dass z.B. bei Marmeladen oder Konfitüren das Herkunftsland der Früchte und des Zuckers künftig in Prozentangaben ersichtlich sein müssen. Oder bei Honig. Da war es nämlich möglich, die Gläser einfach mit der Info zu versehen: "aus EU-Ländern" oder "aus Nicht-EU-Ländern". Die Folge war, dass häufig "gepanschter" Honig auf dem Markt war. Oft mit Rohstoffen aus China.

Bei einer EU-Studie kam heraus, dass 147 von 320 Proben mit Zuckersirup oder Süßungsmitteln gestreckt wurde. Das ist dann nicht mehr möglich, die Konsumenten sollen sofort sehen, woher die Zutaten kommen. Doch es gibt auch heftige Kritik an dem Beschluss.

Kritik von Winzig

Für die Unternehmen bedeute das einen Mehraufwand, den die oberösterreichische ÖVP-Abgeordnete Angelika Winzig schon vor der Beschlussfassung scharf kritisierte. "Natürlich ist es wichtig zu wissen, wo Zutaten herkommen, aber gerade bei Herstellern von Fruchtsäften und Marmeladen können die neuen Vorschläge zu großen Problemen führen. Hier braucht es Nachschärfungen, mit sinnlosen Schikanen für Unternehmen muss endlich Schluss sein", wetterte sie damals. Die Erntemenge und die Qualität von Früchten könne aufgrund des Wetters extrem schwanken.

"Daher kann sich die Mischung von Früchten bei der Herstellung von Säften und Marmeladen auch oft rasch ändern. Hier immer neue Etiketten drucken zu müssen ist in der Praxis nicht vollziehbar."

Die ÖVP-Politikerin nennt auch ein Beispiel: "Ein Multivitaminsaft besteht im Durchschnitt aus 13 verschiedenen Früchten, die aus multiplen Ländern bezogen und unterschiedlich zusammengemischt werden. Dafür müssten dann mehrere hundert verschiedene Verpackungen gedruckt werden. Das ist absoluter Irrsinn", so Winzig.

Ihre Befürchtung: Die Vorschrift könnte zu "unzähligen Produktionsunterbrechungen" führen, die einfach nicht umsetzbar wären. Und wenn doch, dann könnte das zu einer "massiven Teuerung" für die Konsumenten führen.

Die geplante Verbesserung könnte am Ende also wieder eine bittere Kehrseite für die Konsumenten am Frühstückstisch haben.

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