Politik

EU-Großstadt stimmt über Wasser-Privatisierung ab

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Der kommende Sonntag wird für fast eine Million Einwohner im Ballungsraum Thessaloniki zum Schicksalstag: Die Bürger stimmen über die Privatisierung ihrer Wasserversorgung ab.

Die Überlegung, das Wasser zu privatisieren, sorgt für internationales Aufsehen. Über die sozialen Netzwerke regt sich Widerstand.

Hintergrund: Im Zuge der rigiden Sparvorgaben durch die EU hat Griechenland auch Privatisierungen zugestimmt - internationale Konzerne stehen in den Startlöchern.

"Sie wittern ein Geschäft in der Krise", so Evelyn Regner im "Heute"-Gespräch. Die SPÖ-EU-Abgeordnete kämpft in Brüssel gegen solche Privatisierungen. Sie warnt: "Ist die Wasserversorgung erst privatisiert, wird sie langfristig teurer und schlechter. Das zeigen Beispiele aus anderen Städten Europas."

In Österreich haben sich mehrere Parteien im Frühjahr 2013 Kampf gegen Privatisierungen via Facebook

Im Internet regt sich Widerstand gegen die Privatisierung des Unternehmens EYATH. ist eine der Facebook-Gruppen, die dagegen kämpft, dass das Wasser in die Hände von Privaten fällt.

Die Angst ist groß, dass eine Welle von Privatisierungen in der EU einsetzt. "Es ist wichtig, dass wir unsere KollegInnen in Griechenland in ihrem Kampf gegen die Privatisierung öffentlicher Güter unterstützen. Nicht zuletzt deshalb, weil wir damit verhindern, dass ähnliche Versuche auch in anderen Ländern gestartet werden", heißt es in der Beschreibung der Gruppe.

Brüssel verhandelt 2017 über Richtlinie

In Brüssel wird 2017 wieder über jene Richtlinie verhandelt, die auch in Österreich Wasser-Privatisierungen erleichtern könnte. Erst nach massivem Protest (1,8 Millionen Unterschriften dagegen) war vertagt worden.