Politik

EU-Kommissar zu Traiskirchen: "Sehr human"

Heute Redaktion
Teilen

Erst vor wenigen Wochen sorgte die vernichtende Kritik von Amnesty International (AI) zu Traiskirchen für Aufregung. Jetzt urteilte Migrationskommissar Avramopoulos bei einem Besuch des Asylzentrums: Es handle sich um eine "gastfreundliche Umgebung". Die EU überweist 5,4 Millionen Euro als Soforthilfe.

Erst vor wenigen Wochen sorgte die vernichtende zu Traiskirchen für Aufregung. Jetzt urteilte Migrationskommissar Avramopoulos bei einem Besuch des Asylzentrums: Es handle sich um eine "gastfreundliche Umgebung". Die EU überweist 5,4 Millionen Euro als Soforthilfe.



Auf den Straßen um das Lager lag kaum noch Müll, doch die Einrichtung war mit insgesamt 3.800 Asylsuchenden, wovon 1.400 trotz der Kälte in Zelten schlafen müssen, extrem überbelegt. Avramopoulos besichtigte nach Angaben Mikl-Leitners das gesamte Areal, inklusive der Zeltstadt auf dem Gelände der Sicherheitsakademie sowie die Essensausgabe und die medizinischen Einrichtungen.

Zwar könnten "gewisse Dinge in den kommenden Tagen noch verbessert werden", sagte der Kommissar bei einer Pressekonferenz mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). "Allgemein handelt es sich aber um eine gastfreundliche und ordentliche Umgebung." Er müsse "Österreich Lob dafür aussprechen, dieses Lager eingerichtet zu haben", sagte Avramopoulos danach. Die Flüchtlinge würden hier "auf eine sehr humane Art und Weise behandelt".

5,4 Mio Euro Soforthilfe

Der Migrationskommissar nutzte die Gelegenheit auch, um 5,4 Mio. Euro EU-Soforthilfe für Österreich bekannt zu geben. Diese solle in die Verbesserung der Flüchtlings-Aufnahmekapazitäten sowie die administrative Kapazität zur Bearbeitung von Asylanträgen fließen.

Mikl-Leitner für Quote

Mikl-Leitner sprach sich einmal mehr für eine EU-weite Quotenregelung aus, um "Ausgleich zu schaffen" und die "Anzahl der bereits aufgenommenen Asylwerber, die Kosten für deren Betreuung und die Wirtschaftskraft eines Landes miteinbeziehen", forderte Mikl-Leitner.

Dass Österreich 3.640 Flüchtlinge aus Italien, Griechenland und Ungarn aufnehmen soll, darüber sprach die Innenministerin nicht.