Politik

Riesenbanner ragt vom Grazer Schloßberg

Heute Redaktion
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Anlässlich des Treffens der Umweltminister in Graz fordert die Organisation GLOBAL 2000 die Politik zum Handeln auf: "Stoppt Wegwerfplastik".

Am Montag findet in Graz ein Treffen der Europäischen Umweltminister statt. GLOBAL 2000 ist mit einigen Aktionen vor Ort aktiv und fordert die verantwortlichen Politiker auf, Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung in Europa zu setzen.

Alleine aus Europa würden jährlich 500.000 Tonnen Plastik in die Weltmeere gelangen, mehr als 80 Prozent des gesamten Abfalls im Meer mache der Plastikmüll aus. Deshalb wird die Richtline "zur Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt" auf EU-Ebene verhandelt, mit der bestimmte Wegwerf-Plastik-Gegenstände verboten oder ihre Anzahl stark reduziert werden soll. Das Europäische Parlament hat letzte Woche eine historische Entscheidung getroffen, indem es mit großer Mehrheit für eine starke Richtlinie gestimmt hat.

Nun seien die nationalen Regierungen am Zug. In den nächsten Tagen wird eine gemeinsame Position der Mitgliedsländer zu der Richtlinie erwartet. "Wir sind heute in Graz, um die Europäischen Umweltminister daran zu erinnern, dass die Plastikverschmutzung unserer Meere und unserer Natur ein riesiges Umweltproblem darstellt und nun schnelles und entschlossenes Handeln nötig ist. Wir fordern daher alle EU-Umweltminister und insbesondere den österreichischen Ratsvorsitz auf, dem Beispiel des Europäischen Parlaments zu folgen und sich für eine starke Einwegplastik-Richtlinie einzusetzen", so Lisa Kernegger von GLOBAL 2000.

Riesenbanner am Schloßberg

Mit einem riesigen Banner am Grazer Schloßberg macht die Organisation auf das Anliegen aufmerksam. Eine Installation wurde auch am Hauptplatz angebracht: Ein riesiger Würfel stellt die fast 500 kg Plastikverpackungsmüll dar, die pro Sekunde alleine in der EU anfallen.

Zudem wurde im Namen des internationalen Netzwerks #BreakFreeFromPlastic ein Brief an Umweltministerin Köstinger mit inhaltlichen Forderungen zur Richtlinie (u.a., dass die Sammelquote von 90 Prozent für Plastik-Getränkeflaschen erhalten bleiben soll) übergeben.

"Die Einweg-Richtlinie ist ein erster wichtiger Schritt, der Plastikverschmutzung etwas entgegen zu setzen – wie zielführend sie sein wird, hängt vom endgültig ausverhandelten Papier sowie von der nationalen Umsetzung ab", so Kernegger. (red)