Politik
EU-Wahl: Pannenserie bei der Stimmabgabe
Die EU-Wahl ist geschlagen, doch wegen einiger Pannen haben sich die Wahlbehörden nicht gerade ausgezeichnet. Manche Wahllokale waren von der "hohen" Wahlbeteiligung von 50 Prozent überrascht, andererorts gaben Wähler offenbar öfter als einmal ihre Stimme ab.
, doch wegen einiger Pannen haben sich die Wahlbehörden nicht gerade ausgezeichnet. Manche Wahllokale waren von der "hohen" Wahlbeteiligung von 50 Prozent überrascht, andererorts gaben Wähler offenbar öfter als einmal ihre Stimme ab.
Auszähl-Panne in London
In Großbritannien wurde zwar schon am Donnerstag gewählt, Endergebnis gab es am Montag Nachmittag jedoch noch keines. Eine Panne beim Auszählen in der Hauptstadt London verzögert das britische Ergebnis für die Europawahl. Im Rathaus des Ost-Londoner Wahlbezirks Tower Hamlets seien die Wahlhelfer mit der vergleichsweise hohen Wahlbeteiligung von um die 50 Prozent nicht klargekommen, berichtete die BBC.
Staatsanwaltschaft ermittelt in Hamburg
Die Staatsanwaltschaft in Hamburg ermittelt gegen den Chefredakteur von "Die Zeit", Giovanni di Lorenzo, wegen des Verdachts der Wahlfälschung. Di Lorenzo hatte in der ARD-Sendung "Günther Jauch" zugegeben, zweimal gewählt zu haben - als italienischer Staatsbürger und ein zweites Mal als Bundesbürger. Doppelstaatsbürger dürfen aber nur in einem EU-Land wählen. Jetzt liegt der Verdacht nahe, dass es auch Andere so gehandhabt haben.
Verschwundene Benachrichtigungen in Zeitz
Mehr als 50.000 Wahlbenachrichtigungen sind in der Stadt Zeitz (Sachsen-Anhalt) verschwunden. Zwar wurden die Briefe für die Europawahl bei der Post aufgegeben, aber nicht zum Stichtag zugestellt. Bei der Post könne man über den Verbleib keine Aussagen machen. Die Wahl fand dennoch statt, die Verantwortlichen gaben bekannt, dass auch ohne die Benachrichtigung unter Vorlage eines Ausweises gewählt werden könne.
Elektronikprobleme in ganz Belgien
Belgien muss wegen Problemen mit einem neuen System elektronischer Stimmabgabe auf das Ergebnis der Wahlen länger warten. Bis Montag früh war es lediglich gelungen, 6.107 von 6.615 Wahllokalen auszuzählen. Computerspezialisten arbeiteten an der Behebung eines Softwarefehlers. Politiker forderten, künftig in sämtlichen Wahlkreisen wieder zum altbewährten System der Stimmabgabe auf Papier zurückzukehren.
Wahl-Verwirrung in Leipzig
Rund 10.000 in Leipzig lebenden Personen wurde zwar eine Wahlbenachrichtigung ausgestellt, wählen haben sie schließlich aber nicht dürfen. Das Wahlamt der Stadt hatte fälschlicherweise den EU-Ausländern die Benachrichtigung zugestellt, obwohl sie gar nicht wahlberechtigt waren. Die Stadt verweist darauf, dass es wohl einen Fehler gab, weil gleichzeitig die Kommunalwahl stattfand.
Stimmzettel-Chaos in Berlin
Viele Wähler standen sich in Berlin die Beine in den Bauch, weil sie zwar zur EU-Wahl gegangen waren, den Wahllokalen aber die Stimmzettel ausgingen. In vielen Berliner Wahllokalen mussten die Bürger bis zu eine Stunde auf neue Stimmzettel warten, ähnliche Vorfälle wurden aus kleineren Städten im Umkreis von Berlin gemeldet. Die Landeswahlleitung zeigte sich unerfreut, man wolle aber keine Schuldzuweisungen machen.