Welt

EU will Fingerprints nach US-Vorbild bei Einreise

Heute Redaktion
Teilen

Schärfere Kontrollen an den Außengrenzen, inklusive Fingerabdruck- Abnahme: So will die EU-Kommission illegalen Zuwanderern den Kampf ansagen. Datenschützer sind alarmiert.

An Europas Grenzen könnten bald Verhältnisse wie in den USA eintreten: Denn die EU-Kommission in Brüssel will die Grenzkontrollen deutlich verschärfen – und Millionen Daten von Ausländern sammeln. Wer in die EU kommt, soll künftig alle zehn Fingerabdrücke hinterlassen. Die Daten werden sechs Monate gespeichert. Befindet sich ein Ausländer länger als erlaubt im EU-Raum, schlägt das System "EES" (Entry/Exit System) automatisch Alarm.

Denn die meisten illegalen Zuwanderer kommen laut "Spiegel" nicht per Boot über das Mittelmeer, sondern reisen ganz offiziell am Landweg in den Schengen- Raum ein – aber dann nicht mehr aus. Datenschützer schlagen Alarm, stehen aber wohl auf verlorenem Posten. Denn die meisten EU-Länder begrüßen die Pläne ausdrücklich, die neue große Koalition in Deutschland hat sie sogar in ihr Arbeitsübereinkommen geschrieben.