Politik

EU will Kindern die Schulmilch nicht mehr fördern

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:02

Die EU-Sozialdemokraten möchten die Förderungen für Kakao- und Vanillemilch streichen. Die geplante Gesetzesänderung sieht darüber hinaus vor, die Verwaltungsvorschriften für Schulobst und Schulmilch zu vereinfachen.

Rund 85 Prozent aller Schulmilchprodukte in Österreich sind laut der ÖVP-Europaabgeordneten Elisabeth Köstinger Kakao und Fruchtmilch. Und genau diese sind jetzt in Gefahr, denn der EU-Landwirtschaftsausschuss hat sich gegen die Förderung dieser mit EU-Geldern ausgesprochen.

Der Grund ist die Zusammenlegung der Schulmilch- und Schulobstprogramme, für die dann jährlich 230 Millionen Euro Förderung zur Verfügung stehen. 150 Millionen fallen davon für Obst und Gemüse aus.

Laut den SPÖ-Europaabgeordneten werden durch die Schulmilchförderung indirekt nur Großkonzerne gefördert. Zudem seien zu viel Zucker und Geschmackszusatzstoffe in den Produkten. Für die sozialdemokratische EU-Abgeordnete und Gesundheitspolitikerin Karin Kadenbach steht hier der Bildungs- und Gesundheitsgedanke in Schulen im Vordergrund. Immerhin sind 22 Millionen Kinder in der EU übergewichtig.

"Politik auf dem Rücken von Schulkindern"

Auch in Zukunft sollen Schulkinder in den Genuss von Schulkakao und heimischen Milchprodukten kommen. Dafür macht sich die Landwirtschaftssprecherin der ÖVP im EU-Parlament, Elisabeth Köstinger, stark. "Es macht mich traurig, dass die Sozialdemokraten auf dem Rücken von Schulkindern Politik machen. Ausgerechnet den Kindern die Schulmilch oder das Schulobst streitig zu machen, ist unfassbar kurzsichtig. Das ist ein sozialistischer Anschlag auf die Esskultur. Nicht nur kulturell, sondern auch ernährungstechnisch ist das ein verkehrter Weg", so Köstinger am Dienstag in Brüssel.

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