Nachhaltige "Kerosin-Wende"

EU will Produktion von grünem Treibstoff massiv fördern

Die EU investiert Milliarden in grünes Kerosin, doch hohe Kosten und fehlende Anreize gefährden die Klimaziele der Luftfahrtbranche.
Newsdesk Heute
05.11.2025, 18:15
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Die Europäische Union will die schleppende Produktion von grünem Kerosin, also nachhaltigem Flugkraftstoff, ankurbeln. Damit sollen die Klimaschutzziele im Flugverkehr erreicht werden. Die EU-Kommission plant, bis 2027 mindestens zwei Milliarden Euro an Förderungen in den Ausbau der Produktion zu stecken.

Für synthetisches grünes Kerosin, das nicht aus Bioabfällen, sondern mit Strom erzeugt wird, sollen zusätzlich 500 Millionen Euro bereitgestellt werden. Diese Technologie steht allerdings noch ganz am Anfang.

Wandel hin zur klimaneutralen Wirtschaft

Die EU-Kommission betont, dass mit diesem Plan ein klares Zeichen gesetzt werde: Die europäischen Klimaziele bleiben aufrecht, und die EU unterstützt den Wandel hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Für die Luftfahrt bedeutet das, dass schon ab heuer zwei Prozent des benötigten Flugbenzins mit nachhaltigem Kerosin gedeckt werden müssen.

Hebel für Klimaschutz

Der Kerosin-Plan gilt als wichtigster Hebel für den Klimaschutz. Ab 2030 steigt die Quote auf sechs Prozent, danach soll sie schrittweise bis auf 70 Prozent im Jahr 2050 erhöht werden. Die Airlines schlagen aber larm: Es gebe viel zu wenig grünen Kraftstoff und dieser koste bis zu fünfmal so viel wie herkömmliches Kerosin.

Bessere Rahmenbedingungen

Neben Förderungen will die EU nun auch bessere Rahmenbedingungen schaffen. Geplant ist ein Mechanismus, der Produzenten und Abnehmer von grünem Kerosin besser vernetzt. So sollen die Risiken für Investoren gesenkt und mehr Sicherheit für künftige Einnahmen geschaffen werden.

Schritt in die richtige Richtung

Joachim Lang, Chef des deutschen Luftfahrtverbands, sieht die Vorschläge als Schritt in die richtige Richtung. Aber: "Subventionen allein reichen nicht aus, um grünes Kerosin als wettbewerbsfähige Alternative zu etablieren." Es würden konkrete Schritte fehlen, um die Preise für grünes Kerosin zu senken.

Aus Sicht der Luftfahrt müsse außerdem das EU-Klimaschutzgesetz angepasst werden, weil die derzeitigen Regeln europäische Fluglinien gegenüber ausländischen Gesellschaften benachteiligen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 06.11.2025, 12:56, 05.11.2025, 18:15
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