Politik

EU will Veggie-Burgern heute eines überbraten

Das EU-Parlament entscheidet diese Woche darüber, ob vegetarische Fleisch-Alternativen die Namen "Burger", "Steak" und Co. tragen dürfen.

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Veggie-Burger sollen nicht mehr den Namen "Burger" tragen dürfen.
Veggie-Burger sollen nicht mehr den Namen "Burger" tragen dürfen.
iStock

Worum geht es? "Burger", "Steak" und andere Fleischprodukte sollen einem EU-Antrag zufolge künftig nur mehr so heißen dürfen, wenn die Produkte auch tatsächlich Fleisch enthalten. Über den Antrag stimmt das EU-Parlament diese Woche ab. Am Mittwoch soll die Debatte beginnen.

Was bedeutet das? Wird der Antrag angenommen, müssen sich "Veggie-Burger", "Soja-Wurst" und "Veggie-Schnitzel" andere Namen suchen. Bei Milchprodukten gibt es eine derartige EU-Regelung seit 2017. "Soja-Milch" wird nun als "Soja-Drink" verkauft.

Was sagen Befürworter? Die Wirtschaftskammer sieht in fleischlosen "Schnitzeln" eine "Irreführung der Kunden". Zudem würden Veggie-Produzenten "kulturelle Errungenschaften kapern".

Was sagen die Gegner? Umwelt-NGOs und Produzenten vegetarischer Produkte befürchten, dass ein Verbot dieser Produktnamen den "Wandel hin zu nachhaltigen Lebensmitteln" behindern könnte.

Profit als Motivator: Im Hintergrund tobt ein interner Konflikt in der Agrar-Branche. Internationale Großkonzerne wie Nestlé produzieren einen Großteil der Fleisch-Alternativen. Diese Firmen befürchten im Falle einer EU-Rechtsänderung enorme Verluste.

Parteien mehrheitlich dagegen: SPÖ, FPÖ, Neos und Grüne haben sich gegen die Änderung ausgesprochen, die ÖVP ist dafür. ÖVP-EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer dazu: "Es kann nicht sein, dass hier vorsätzlich Verwirrung gestiftet wird!"

Plastikpfand um 30 Millionen Euro billiger?

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) will im "Kampf gegen die Plastikflut" ein österreichweites Plastik-Pfand und Mehrweg-System einführen. Allerdings gibt es Widerstand von Handel, Wirtschaftskammer und vom Koalitionspartner ÖVP, die bevorzugt das Sammelsystem ausbauen wollen.

Rückenwind erhält das grüne Prestigeprojekt jetzt durch eine Studie österreichischer Universitäten. Die besagt, dass alle Alternativen zu Plastikpfand und Mehrwegsystem den Steuerzahler bis zu 30 Millionen Euro mehr kosten würden. Grund: Es müssten "große Mengen Restmüll" sortiert werden. Zudem könnten Pfand- oder Mehrweg sicherstellen, dass "tatsächlich" weniger Plastik in der Natur landen würde.

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