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Eurofighter-Abzocke: 9-cm-Gummidichtung für 14.500 E...

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die deutsche Eurofighter GmbH, die den gleichnamigen Kampfjet ans Bundesheer lieferte, stellte zum Teil völlig überteuerte Rechnungen für einfache Ersatzteile. Für ein schon lange nicht mehr genutztes Lagerhaus in Bayern kassierte die deutsche Firma vier Jahre lang jeweils 2,5 Millionen Euro jährlich.

Internen Unterlagen zufolge zahlte das österreichische Bundesheer für Wartung und Betrieb der Eurofighter-Maschinen extrem überteuerte Rechnungen. Laut einem Bericht der "Krone" verrechnete die Eurofighter-Firma etwa für einen Gummi-Dichtungsring von neun Zentimetern Durchmesser satte 14.554 Euro. Als die Revision des Bundesheeres stutzig wurde, gab es einen Preisnachlass. Plötzlich wollte die Firma nur mehr 127 Euro dafür - das entspricht nicht einmal einem Prozent des ursprünglichen Preises.

Ein Wellendichtungsring, für den die Eurofighter GmbH 82.000 Euro verlangte, kostete nach Kritik des Heeres plötzlich nur mehr 800 Euro. Auch hier schrumpfte der Preis um das Hundertfache. Der "Krone"-Bericht listet noch weitere solcher Fälle auf. Der Hersteller meinte, die Rechnungen seien irrtümlich ausgestellt worden.

Sündhaft teure Triebwerksmodifikationen

Als besonders teuer stellten sich auch Triebwerksmodifikationen heraus, die seit vergangenem Jahr an den Kampfjets vorgenommen werden mussten. 11,7 Millionen zahlte das Bundesheer im vergangenen Jahr dafür. Heuer sollen sich die Kosten auf 5,6 Millionen und nächstes Jahr nochmal auf 11,2 Millionen belaufen. Seit 2007 wurden so allein für die Betriebskosten 500 Millionen Euro an die Eurofighter GmbH gezahlt.