Seit der Einführung des Europa-League-Play-offs in der österreichischen Bundesliga schaffte es der Sieger dieser Extra-Spiele bisher noch nie auch tatsächlich in einen europäischen Wettbewerb. Die jüngste Austria-Blamage in der zweiten Runde des Conference-League-Playoffs gegen Ilves Tampere bestätigt somit den österreichischen Playoff-Fluch.
Das dramatische Aus der Austria im Elfmeterschießen (4:5) ist nur die letzte Niederlage einer langen Serie österreichischer Teams, die als Play-off-Sieger in der Quali für einen europäischen Wettbewerb scheiterten. Denn seit der Einführung des neuen Regelwerks 2018 konnte sich kein Sieger des österreichischen Play-offs tatsächlich für eine Gruppenphase qualifizieren. Bisher scheiterten die Austria, Rapid, Sturm Graz und Hartberg teils blamabel in der Qualifikation.
In der Qualifikation zur Europa League 2018/19 verlor Sturm Graz gegen den norwegischen Klub FK Haugesund mit einem Gesamtscore von 3:2. Ein Jahr darauf war es Hartberg, die coronabedingt vor leeren Kulissen mit 2:3 gegen Piast Gliwice aus Polen ausschieden.
2020/21 scheiterte dann die Wiener Austria an der Qualifikation der frisch geschaffenen European Conference League. In der zweiten Quali-Runde war gegen den isländischen Klub Breidablik Kopavogur Schluss.
Ein Jahr darauf war es dann Rapid Wien, die beim Versuch, als Europacup-Play-off-Sieger einen Startplatz in einer europäischen Gruppenphase zu ergattern, scheiterten. Zumindest kam man aber ins Play-off der Conference League, wo allerdings eine bittere Niederlage gegen den FC Vaduz aus Lichtenstein die europäischen Träume beendeten.
2022/23 war es abermals die Austria Wien, die nach einem holprigen Jahr ihr Glück als österreichischer Play-off-Sieger im europäischen Geschäft versuchten. Endstation war allerdings in der dritten Qualirunde der Conference League. In dramatischen und wilden Spielen unterlag man Legia Warschau im Gesamtscore mit 5:6.
Nun scheiterte also die Austria Wien zum dritten Mal als österreichischer Play-off-Sieger in der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Obwohl man gegen den finnischen Tabellenvierten der abgelaufenen Saison dreimal auf Aufstiegskurs lag, konnte man den Vorsprung doch nicht über die Ziellinie retten. Es scheint, als hätte der Play-off-Fluch das Seinige dazu beigetragen.