Brisanter Ukraine-Bericht

Europa kann Aus von US-Militärhilfe nicht kompensieren

Die europäischen Militärhilfen für die Ukraine sind laut IfW deutlich gesunken. Ein Ausgleich für fehlende US-Unterstützung bleibt aus.
Newsdesk Heute
10.12.2025, 22:35
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Die Militärhilfen für die Ukraine sind im zweiten Halbjahr laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) spürbar zurückgegangen. Die europäischen Partner haben es in den letzten Monaten nicht geschafft, die fehlende Unterstützung aus den USA auszugleichen, gab das IfW am Mittwoch bekannt.

Bis Oktober bekam die Ukraine Militärhilfen im Ausmaß von 32,5 Milliarden Euro. Damit das Niveau der Jahre 2022 bis 2024 erreicht werden kann, wären bis Jahresende noch einmal 9,1 Milliarden Euro notwendig. Dafür müsste die monatliche Unterstützung aber mehr als doppelt so hoch sein wie zuletzt, rechnete das Institut vor.

"Auf Grundlage der bis Oktober verfügbaren Daten konnte Europa die Dynamik des ersten Halbjahres 2025 nicht aufrechterhalten", sagt Christoph Trebesch, Leiter des Ukraine Support Trackers. "Angesichts dieser Verlangsamung wird es schwierig für Europa, den Ausfall der US-Militärhilfe im Jahr 2025 vollständig auszugleichen. Bleibt es bei diesem niedrigen Tempo, wird 2025 das Jahr mit den geringsten neuen Hilfszuweisungen für die Ukraine seit Russlands Invasion 2022."

Die USA haben von 2022 bis 2024 im Schnitt 21,4 Milliarden Euro beigesteuert und damit mehr als die Hälfte der gesamten Hilfe für die Ukraine übernommen. Nachdem US-Präsident Donald Trump Anfang des Jahres die Unterstützung für Kiew zurückgefahren hat, hat Europa seinen Beitrag deutlich erhöht und zwischen März und Juni eine Rekordsumme von fast 20 Milliarden Euro überwiesen.

Laut IfW sind im Laufe des Jahres die Unterschiede zwischen den europäischen Gebern größer geworden. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben ihre Militärhilfen im Vergleich zu den Jahren 2022 bis 2024 deutlich erhöht. Deutschland hat seine monatlichen Hilfen fast verdreifacht, Frankreich und Großbritannien jeweils mehr als verdoppelt. Im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt von 2021 liegen diese drei Länder laut IfW aber trotzdem klar hinter Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.

Außerdem hat Italien seine ohnehin schon geringen Hilfen im Vergleich zu den Jahren 2022 bis 2024 um 15 Prozent reduziert, während Spanien für 2025 gar keine neuen Militärhilfen gemeldet hat.

{title && {title} } red, {title && {title} } 10.12.2025, 22:35
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