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Eurozone steht vor neuer Rezession!

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Eurozone rutscht nach Einschätzung der OECD in eine neue Rezession. Sowohl in diesem als auch im nächsten Quartal werde die Wirtschaftsleistung der 17 Staaten mit der Gemeinschaftswährung voraussichtlich schrumpfen, heißt es im neuen Konjunkturausblick der Industrieländerorganisation. Erst ab dem zweiten Quartal sei wieder mit positiven Zahlen zu rechnen.

Für das Gesamtjahr 2012 prognostizieren die OECD-Experte in der Eurozone ein Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent. In den Krisenstaaten bleibt die Lage allerdings düster. Für Italien wird ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,5 Prozent prognostiziert. Portugal muss sogar mit einem Minus von 3,2 Prozent rechnen. Die Schätzung für Griechenland liegt bei minus 3,0 Prozent.

Österreich darf immerhin mit einem Wachstum von 0,6 Prozent planen.
Nach Einschätzung der OECD befindet sich die gesamte Weltwirtschaft im Zustand erhöhter Unsicherheit. Für dieses Jahr korrigiert die OECD ihre globale Wachstumsprognose von 4,2 auf 3,8 Prozent nach unten. Für 2012 geht die Organisation nur noch von 3,4 Prozent aus. Vor sechs Monaten hatte sie noch mit 4,6 Prozent gerechnet. Die OECD stellt ihre aktualisierten Projektionen zudem unter den Vorbehalt ungewöhnlich hoher Ereignisrisiken aufgrund der Schuldenkrise im Euroraum und der unsicheren fiskalischen Situation in den USA.
OECD-Volkswirt fordert Ausweitung der Rettungsmaßnahmen

"Um die Ansteckungsgefahr in der Eurozone einzudämmen, muss der Europäische Rettungsfonds erheblich aufgestockt und die Europäische Zentralbank mit einbezogen werden", forderte Chef-Volkswirt Pier Carlo Padoan am Montag zur Vorstellung des Ausblicks in Paris. "Diese deutlich erhöhte Feuerkraft muss mit Reformen einhergehen, die fahrlässigem Verhalten entgegenwirken."
Relativ optimistisch blickt die OECD unterdessen auf die Lage in Deutschland. Die wirtschaftliche Entwicklung werde zwar bis ins Frühjahr hinein schwach bleiben. Von Mitte 2012 sei dann aber mit einer Erholung zu rechnen. "Im Jahr 2013 dürfte das Wachstum stärker ausfallen als in anderen Mitgliedern des Euro-Raums, nicht zuletzt, da kein nennenswerter Abbau von Privat- und Unternehmensschulden erfolgen muss", schreibt die OECD in ihrem jüngsten Ausblick. Für 2012 rechnet sie mit einem Wachstum von 0,6 Prozent.