Coronavirus

Event-Profi: "Wir haben über 40 Festivals verloren"

Für den Wiener Laszlo Jakabffy ist das Corona-Jahr "ein Totalausfall".

Sandra Kartik
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Laszlo Jakabffy hätte 40 Festivals beliefert. Der Festival-Profi sitzt derzeit alleine im Großraumbüro.
Laszlo Jakabffy hätte 40 Festivals beliefert. Der Festival-Profi sitzt derzeit alleine im Großraumbüro.
privat

Er arbeitet für die größten Festivals Österreichs und der Nachbarländer. "Alles ab 10.000 Besuchern" beliefert Laszlo Jakabffy mit Personal, Mehrwegbechern, Bier-Schnellzapfanlagen und mobilen "Glamping"-Holzhütten zum Übernachten. Mehr als 40 Großveranstaltungen sind dem Wiener Unternehmer wegen Corona weggebrochen, darunter das Nova Rock, das Donauinselfest und das Sziget Festival in Ungarn. "Ich habe heuer einen hundertprozentigen Ausfall", ist der Event-Profi betroffen. "Wir waren die ersten, die schließen mussten. Wenn wir im Oktober wieder aufsperren dürfen, ist es zu spät. Ich kann das Jahr heuer streichen", erzählt Jakabffy in "Heute" verzweifelt.

"Unsere Branche ist tot"

Er sitzt alleine in seinem Großraumbüro, seine 25 fixen Mitarbeiter fehlen. Noch stärker betroffen sind die "mehrere tausend saisonalen Mitarbeiter", die komplett um ihre Einnahmen umfallen. "Unsere Branche ist tot", klagt Jakabffy an. "Wir versuchen aber zusammenzuhalten, so gut es geht." Der Schaden für den Festival-Profi ist immens: "Die Ausfallhöhe ist siebenstellig, das sind Verluste in Millionenhöhe". Und: "Was ich heuer verliere, bekomme ich nie wieder rein." Rücklagen helfen ihm aus dem Gröbsten. Und im Gegensatz zu vielen Österreichern, die sich von ihrem Kreditinstitut in den letzten Wochen im Stich gelassen fühlten, sagt Jakabffy: "Hätte ich nicht so eine tolle Bank, hätten wir nicht die Bohne einer Chance gehabt, zu überleben". Jakabffy lässt trotz der schweren Zeit seinen Kopf nicht hängen: "Der Ausblick für 2021 stimmt zum Glück positiv. Meine Kunden sind sehr loyal und haben unsere Leistungen fürs kommende Jahr wieder bestätigt."