Österreich
Ex-Freundin steckt hinter Facebook-Verleumdung
Eine 19-jährige Linzerin hat zugegeben, ihren Ex-Freund im sozialen Netzwerk Facebook durch ein gefälschtes Profil als Pädophilen dargestellt zu haben. Ihr droht nun eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
Nachdem die Polizei gestern herausgefunden hatte, dass der Linzer die Kommentare über Kindesmissbrauch nicht selbst verfasste, hat sich seine Ex-Freundin zu Wort gemeldet. Die 19-Jährige gestand gestern in der Nacht auf Facebook, die derben Postings geschrieben zu haben. Vermutlich wollte sie sich wegen verschmähter Liebe an ihm rächen. Sie soll daher unter seinem Namen ein gefälschtes Profil angelegt haben.
Die Beteuerungen der jungen Frau kamen aber sehr spät. Immerhin musste der Linzer tagelang wüste Beschimpfungen über sich ergehen lassen, hunderte Anzeigen gegen ihn gingen ein. Sein Ruf wurde durch die verbreiteten Unwahrheiten schwer geschädigt. Es wurde erhoben, dass von einer offensichtlichen Verleumdung auszugehen ist, sagten die Kriminalisten. Von der Einvername der Verdächtigen ist noch nichts bekannt.
Fahndung über IP-Adresse
Aus Österreich, Deutschland und der Schweiz waren Hinweise bei den Behörden eingegangen. Ermittlungen ergaben, dass der Mann die Kommentare nicht geschrieben hat und auch das Profil nicht von ihm erstellt worden ist. Durch Informationen des Internet-Providers konnte die IP-Adresse der Linzerin, quasi der Fingerabdruck eines Computers im Internet, und somit ihre Identität herausgefunden werden. Gefälschte Profile und Identitäten sind in sozialen Netzwerken wie Facebook keine Seltenheit.
Verleumdung ist alles andere als ein Kavaliersdelikt. Da es sich beim vorgetäuschten Tatbestand des Kindesmissbrauchs und der Kinderpornografie um ein Verbrechen mit einer Freiheitsstrafe von über einem Jahr handelte, drohen der Verdächtigen bis zu fünf Jahre Haft. Der Betroffene erstattete zudem bei der Polizei Anzeige wegen Stalking-Verdachts.