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Ex-Geheimdienstler in Libyen gefasst

Heute Redaktion
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Nach der Festnahme des Gaddafi-Sohns al-Islam ging den libyschen Ex-Regbellenkämpfern auch der Schwager und ehemalige Geheimdienstchef Abdullahal-Senussi ins Netz. Der internationale Gerichtshof in Den Haag erließ für beide einen Haftbefehl, ob eine Auslieferung stattfinden wird ist aber fraglich.

Nach der Festnahme des Gaddafi-Sohns al-Islam ging den libyschen Ex-Rebellenkämpfern auch der Schwager und ehemalige Geheimdienstchef Abdullahal-Senussi ins Netz. Der internationale Gerichtshof in Den Haag erließ für beide einen Haftbefehl, ob eine Auslieferung stattfinden wird ist aber fraglich.

Nachdem Gaddafis Sohn und wahrscheinlichster Nachfolger wurde, konnten die Kämpfer am Sonntag auch Ex-Geheimdienstchef Abdullahal-Senussi festnehmen. Einem Mitglied des Übergangsrates zufolge wurde der Schwager Gaddafis in der Region Al-Gira im Süden Libyens aufgegriffen. Er soll keinen Widerstand geleistet haben.

Im Haus der Schwester versteckt

Der 62-Jährige versteckte sich im Haus seiner Schwester, nachdem er zuvor monatelang auf der Flucht war. Nun soll er dem Übergangsrat übergeben werden.

Auslieferung nach Den Haag fraglich

Gegen Senussi liegt ein Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vor. Ob der Ex-Geheimdienstchef allerdings ausgeliefert wird, steht in den Sternen, denn der Übergangsrat will ihm in Libyen den Prozess machen.

Auch gegen Saif al-Islam liegt ein Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Doch auch den Gaddafi-Sohn wollen die Libyer im eigenen Land richten.

AI und Human Rights Watch fürchten um Leben der Gefangenen

Der libysche Justizminister des Übergangsrats, Mohammed al-Allagi meinte "die örtliche Justiz ist die Regel und die internationale Justiz die Ausnahme". Deshalb wolle man sowohl den Diktatoren-Sohn, als auch den Geheimdienstchef in Libyen behalten. Es wurde den beiden ein fairer Prozess versprochen. Der Internationale Gerichtshof ist bereit, darüber zu verhandeln. Amnesty International und Human Rights Watch hingegen wollen, dass der Prozess in Den Haag stattfindet. Die Menschenrechtsorganisationen befürchten, dass den beiden Gefangenen in Libyen der Tod droht, da auch Gaddafi und sein Sohn Motassim nach der Festnahme getötet wurden.

Al-Islams auf Flucht gefasst

Al-Islam wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag im Wadi al-Ajal im Südwesten des Landes aufgegriffen. Brigadenchef Al-Ajmi al-Atiri war mit seinen Kämpfern der Region Targen federführend an der Festnahme beteiligt. Seine Männer und er hielten zwei Fahrzeuge an, in denen unter anderem der 39-jährige Diktatoren-Sohn saß.

Er habe keine Zeit gehabt sich zu wehren, gab einer der Kämpfer an. Die beiden Autos waren unterwegs richtung Niger, wohin sich al-Islam absetzen wollte. Es wird angenommen, dass einer seiner eigenen Männer ihn verraten hat.

Saif al-Islam war bei der Festnahme an der Hand verletzt. Die Wunde soll er seit seiner Flucht Mitte Oktober haben, als er aus Bani Walid floh und dabei bombardiert wurde.

Fotos der Festnahme