Politik

Ex-ÖVP-Politiker wegen Betrugs angeklagt

Heute Redaktion
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Richard Seeber im Jahr 2004.
Richard Seeber im Jahr 2004.
Bild: picturedesk.com

Richard Seeber saß für die ÖVP im EU-Parlament. Nun muss er sich laut "Tiroler Tageszeitung" vor Gericht verantworten. Er ist wegen Betrugs angeklagt.

Seeber (ÖVP), der von 2004 bis 2014 im EU-Parlament saß, wird Betrug vorgeworfen. Es geht dabei um angebliche Scheinrechnungen für Beratertätigkeiten, die er während seiner Zeit als EU-Abgeordneter gelegt haben soll. Dem Parlament soll so ein Schaden von 409.956,84 Euro entstanden sein.

Seeber überrascht

Die Vorwürfe wurden am Mittwoch öffentlich bekannt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat Seeber wegen Betrugs angeklagt.

Seeber wiederum zeigt sich über die Anklage überrascht und bestreitet die Vorwürfe, er sagt der "Tiroler Tageszeitung": "Ich habe keinerlei Regeln gebrochen, alles wurde seinerzeit vom Parlament genehmigt. Es ist einfach meine Art, ohne große Formalismen zu arbeiten. Ich möchte aber schon auch betonen, dass für mich für Berater keinerlei Aufzeichnungspflichten bestanden hatten. Ich bin von der Anklageerhebung nun doch überrascht."

Er erwähnt auch, dass eine damals schon anonym eingebrachte Anzeige vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) geprüft und niedergelegt worden sei.

Richard Seeber (ÖVP) ist 57 Jahre alt und saß von 2004 bis 2014 im EU-Parlament. Seit 1. Juli 2014 ist er Direktor des Tiroler Verbindungsbüros der Europaregion Tirol in Brüssel.