Ex-Rad-Ass beleidigt: "Arroganz brachte dir Rollstuhl"

2018 kam Kristina Vogel bei einem Trainingsunfall schwer zu Sturz und erlitt eine Querschnitts-Lähmung. Seither sitzt sie im Rollstuhl, lässt sich davon aber nicht unterkriegen. Bei den Olympischen Spielen war die 30-Jährige als TV-Expertin im Einsatz – und wurde zur Zielscheibe einer üblen Hass-Attacke im Netz.

Ein Instagram-Follower zitierte aus einem Zeitungsartikel, in dem Vogel meinte: "Ich bin immer noch zweimalige Olympiasiegerin und Rekord-Weltmeisterin." Er fügte hinzu: "Diese Arroganz, von oben herab zu reden, hat dich in den Rollstuhl gebracht." Hintergrund: Mit ihrer Aussage reagierte Vogel auf einen Vorwurf von Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel, der nach ihrer Forderung eines zweiten Bundestrainers für die Taktik sagte: "Sie war nicht unbedingt die taktisch variabelste Rennfahrerin. Sie hat viel über die Physis und die mentale Stärke gemacht."

Vogel machte die widerliche Attacke des Users selbst auf Instagram öffentlich. Sie schreibt zu: "Eine Person des Öffentlichen Lebens zu sein, hat immer zwei Seiten der Medaille. Ich bin immer bereit, mir konstruktive Kritik anzuhören. Ich möchte jeden Tag das beste Ich liefern und da gehört Selbstreflexion dazu. Jedoch immer über der Gürtellinie!"

An den User gerichtet meint sie: "Ich bin ein Mensch. Ich bin stark, ich bin verletzlich. Ich weine, ich lache. Ich bin selbstbewusst, ich habe Zweifel." Besonders schlimm: Die Hass-Attacke erreichte Vogel genau an dem Tag, an dem der tragische Tod von Neuseeland-Bahnfahrerin Liv Podmore öffentlich wurde. "Was wäre, wenn auch ich mentale Probleme hätte? Was wäre, wenn ich nach so einer Nachricht aufgegeben hätte. Können wir nicht anfangen auf einander aufzupassen? Uns gegenseitig mehr Liebe schenken?", fragt Vogel.

Zum Tod ihrer Ex-Kollegin schreibt sie: "Die Radsportwelt ist erschüttert. Sie hatte wohl gegen viele Hindernisse gekämpft und am Ende keinen anderen Ausweg mehr gesehen. Mein Herz ist gebrochen und ich wünsche der Familie ganz viel Kraft."