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Excalibur: Ebola-Hund in der Nacht eingeschläfert

Heute Redaktion
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Nachdem sich sein Frauchen, eine 44-jährige Madrider Krankenschwester, mit dem Ebola-Virus infizierte, entschieden die spanischen Behörden, den Hund "Excalibur" einzuschläfern. Mittwochabend wurde der Vierbeiner abgeholt - nicht ohne gehörigen Widerstand von Seiten zahlreicher Demonstranten.

Nachdem sich sein Frauchen, eine 44-jährige Madrider Krankenschwester, mit dem . Mittwochabend wurde der Vierbeiner abgeholt - nicht ohne gehörigen Widerstand von Seiten zahlreicher Demonstranten.

Für die Abholung von "Excalibur" aus dem Appartement war ein massiver Polizeieinsatz notwendig. Vor dem Haus, in dem die angesteckte Krankenschwester mit ihrem Ehemann (er ist ebenfalls zur Beobachtung im Spital) wohnt, hatten sich Menschen versammelt, um gegen die Tötung des Hundes zu protestieren. Sie versuchten, den Hauseingang zu blockieren. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, einige Tierschützer wurden festgenommen.

"Aus Sicherheitsgründen"

Excalibur wurde in die Complutense-Universität gebracht. Er wurde betäubt, um ihm unnötiges Leid zu ersparen. Wenige Stunden später gab die Gesundheitsbehörde bekannt, dass man Excalibur "aus Sicherheitsgründen" eingeschläfert hatte. Er hätte die tödliche Krankheit übertragen können, so die Befürchtung. Das Appartement wurde von einem Spezialteam desinfiziert.

Der Gerichtsbeschluss, den Hund zu töten, hatte für massiven Protest im Internet gesorgt. Über 388.000 Menschen unterzeichneten eine Online-Petition. Tierfreunde weltweit protestierten und riefen eine Kampagne auf Twitter ins Leben, um die Behörden unter Druck zu setzen.

Hätte Quarantäne gereicht?

Der Ehemann der Krankenschwester hatte davor gebeten, den Hund nicht zu töten, sondern ebenfalls unter Quarantäne zu stellen. Auch internationale Ebola-Forscher sprachen sich für dieses Vorgehen aus. Wissenschaftler Eric Leroy, der bereits 2001 die Übertragung von Ebola zwischen Hunden und Menschen erforschte, erklärte: "Ich hätte empfohlen, den Hund unter Quarantäne zu stellen und nicht, ihn zu töten. Das wäre eine wertvolle Möglichkeit gewesen, zu sehen, welche Rolle Hunde bei der Übertragung von Ebola spielen."

 
An der Ebola-Epidemie in Westafrika sind mittlerweile fast 3.900 Menschen gestorben. Insgesamt infizierten sich 8.033 Patienten mit dem Virus. Die USA verstärken den Kampf gegen die Krankheit. Bisher waren rund 350 US-Soldaten in Westafrika stationiert, in den kommenden Wochen soll die Truppenstärke auf bis zu 4.000 anwachsen. Die Einheiten sollen unter anderem Krankenhäuser aufbauen und die Versorgung mit Hilfsgütern sicherstellen.