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Existiert hier eine Galaxie in einer anderen Galaxie?

Heute Redaktion
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Wie konnte diese Galaxie nur entstehen? Die ungewöhnliche Struktur von "Hoags Objekt" stellt seit dessen Entdeckung im Jahr 1950 Wissenschaftler vor ein Rätsel.

Ein nahezu perfekter Kreis von jungen blauen Sternen umrandet einen viel älteren Kern, der in gelblichem Licht erstrahlt – dieses Bild lässt sich im Universum nur sehr selten finden. Kein Wunder, dass die Galaxie namens Hoags Objekt (eng. Hoag's Object), benannt nach ihrem Entdecker Art Hoag, seit nun fast 70 Jahren die Fantasie der Wissenschaftler beflügelt.

Mit einer Entfernung von 540 Millionen Lichtjahren ist es nicht gerade ein Katzensprung dorthin. Erst durch das Hubble-Weltraumteleskop wurde ein weiteres Kuriosum sichtbar: Im leeren Raum zwischen Ring und Kern scheint sich eine weitere, komplett eigenständige Ringgalaxie zu befinden.

Eine Galaxie in einer Galaxie? Nein. Beide Galaxien existieren unabhängig von einander. Die für uns optisch kleinere ist noch einmal viele Millionen Lichtjahre weiter entfernt. Trotzdem, dass gleich zwei Ringgalaxien auf einer Sichtlinie liegen, ist ein riesiger Zufall. Astronomen schätzen, dass dieser Typ nur 0,1 Prozent aller Galaxien ausmachen – und die meisten sind weit weniger perfekt als diese beiden.

Gigantische Kollision?

Wie Hoags Objekt entstanden ist, ist immer noch ein Rätsel. Die gängige Theorie, dass durch eine Kollision mit einer weniger massereichen Galaxie ein Loch in die ursprüngliche Scheibenform gerissen wurde, scheint hier nicht zu passen, da bislang keine Überreste eines solch gigantischen Zusammenstoßes entdeckt wurden. Eine solche Kollision müsste sich zudem vor zwei bis drei Milliarden Jahren ereignet haben.

Allerdings muss selbst das Forscherteam, das sich intensiv mit Hoags Objekt beschäftigt hatte, zugeben, dass nach einer so langen Zeit "einfach nichts mehr übrig sein könnte."